Mit Gold defensive Anlagestrategien optimieren
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 25.07.2023
Anleger, die defensive Anlagestrategien verfolgen, halten Top-Titel aus führenden Indizes bzw. ETFs auf Benchmark-Indizes. Darüber hinaus setzen sie auf Werte aus Industriesektoren, die gegenüber Konjunktureinbrüchen weniger anfällig sind, traditionell neben dem Vorteil geringerer Volatilität auch stabiler performen und zuverlässiger Dividenden ausschütten als Aktien in Benchmark-Indizes. Unter defensiven Industriesektoren versteht man die Branchen Grundbedarfsgüter, Medizinische Versorgung, Telekommunikation und Energie- sowie Netzversorger.
Auf Bullenmärkten wird nicht die bestmögliche Rendite erzielt
Defensive Anlagestrategien erkaufen sich die niedrigere Portfolio-Volatilität in Zeiten der Hochkonjunktur mit einer suboptimalen Performance gegenüber Top-Titeln bzw. -Indizes – ein klarer Nachteil der Beimischung defensiver Titel. Soweit die Theorie. Wie sich defensive Anlagestrategien in der Praxis schlagen, hat der World Gold Council anhand einer Analyse der Marktentwicklung in den USA über 25 Jahre hinweg untersucht. In diesem langen Zeitraum erlebten wir viele Jahre boomender Märkte und Rekordwerte führender Aktienindizes, aber auch das Platzen der Dot.com-Blase, die weltweite Finanzkrise, Corona und den russischen Überfall der Ukraine.
Defensive Anlagestrategien waren mit Gold noch erfolgreicher
Die Untersuchungsergebnisse des World Gold Council belegen, dass zumindest über einen längeren Zeitraum hinweg die Aufnahme defensiver Titel zu einer besseren Portfolioperformance führen kann: US-Anleger, die ihre Aktieninvestitionen auf den S&P 500 Index beschränkten, erzielten von 1998 bis heute eine Rendite von durchschnittlich 7 Prozent p.a., während eine 20-prozentige Beimischung von Titeln aus defensiven Sektoren eine höhere Rendite von 7,7 Prozent ermöglichte. Noch besser entwickelte sich ein Anlegerportfolio, dem nur 10 Prozent Aktien aus defensiven Sektoren beigemischt wurden, dafür aber weitere 10 Prozent Gold. Hier erhöhte sich die durchschnittliche Performance auf 8,4 Prozent. Auch die Portfolio-Volatilität und das Rendite/Risiko-Verhältnis verbesserten sich durch die zusätzliche Beimischung von Gold noch einmal mehr im Vergleich zur einfachen defensiven Anlagestrategie.