Mining: Bitcoins 15-mal so klimaschädlich wie Gold
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 05.04.2022
Kryptos und Gold werden von Anlegern häufig in einem Atemzug genannt, u. a. weil beide Anlageklassen durch einen aufwändigen und teuren Mining-Prozess gewonnen werden. Auch wenn sie im Anlegerportfolio völlig unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen, haben sie auch hier etwas gemeinsam: die Unabhängigkeit von bestehenden Finanzsystemen. Die wachsende Nachfrage und damit auch das Mining von Bitcoin & Co lenkt die Aufmerksamkeit verstärkt auf ein Problem, das bislang zu wenig Beachtung gefunden hat.
Der CO2-Fußabdruck von Bitcoins ist viel höher als der von Gold
Das Edelmetall hat seit jeher den Ruf, in der Produktion sehr klimaschädlich zu sein, was gerade in den letzten Jahrzehnten zu deutlich umweltfreundlicheren Fördertechnologien und einem verstärkten Fokus auf Gold-Recycling, z.B. von Elektroschrott und alten Smartphones, geführt hat. Der CO2-Fußabdruck bei der Produktion einer Goldmenge, die dem Wert eines Bitcoin entspricht, werden 13 Tonnen CO2 freigesetzt. Bei der Herstellung eines einzigen Bitcoin sind es dagegen 191 Tonnen. Dies ergibt eine aktuelle Untersuchung, deren Ergebnisse Ende März 2022 auf dem Infoportal „Bankless Times“, das sich primär mit Kryptowährungen beschäftigt, veröffentlicht wurden.
Herstellungskosten von Bitcoins fast 3,5-mal höher als von Gold
Auch die Produktionskosten von Kryptos liegen laut „Bankless Times“-Autorin Elizabeth Kerr deutlich über jenen von Gold: Während beim Bitcoin-Mining im Wert von einem US-Dollar 17 Megajoule an Energie verbraucht werden, sind es bei dem gleichen Wert in Gold nur 5 Megajoule.
Bei diesem Vergleich nicht berücksichtigt sind die Umweltbelastungen, die durch die Erschließung und den Betrieb von Goldminen entstehen. Demgegenüber allerdings stehen die Umwelt- und Klimabelastungen durch die massenhafte Entstehung von Elektroschrott als Folge der steigenden Nachfrage nach Kryptos und des dadurch wachsenden Computerverbrauchs für das Krypto-Mining.