Investieren in Metalle: Worauf ist zu achten?
Aktuelles 11.02.2016
Bei Metallen als Anlage unterscheidet man zunächst zwischen Industrie- und Edelmetallen. Zur Investition in Industriemetalle – wie z.B. Kupfer oder Aluminium – bieten sich entsprechend ausgerichtete Investmentfonds, ETFs oder Zertifikate an. Bei Edelmetallen wie Gold, Silber oder Platin hingegen kommt auch der physische Besitz in Frage.
Bei der Entscheidung für ein Edelmetall sind zwei grundsätzliche Faktoren zu beachten: die steuerliche Behandlung sowie der jeweilige Nutzungsgrad eines Edelmetalls als Rohstoff. Letzterer bestimmt, wie abhängig der Edelmetallpreis von der Konjunktur der Branchen ist, die das Metall nutzen. So dienen Rhodium und Palladium weniger als Wertanlagen denn als reine Rohstoffe, obgleich sie durchaus Anlegern in Barrenform oder als Münzen angeboten werden. Die Wertentwicklung dieser Edelmetalle ist in erster Linie von der Rohstoffnachfrage abhängig, wie beispielsweise Platin und Palladium in der Kraftfahrzeugindustrie oder das Industriemetall Kupfer in der Produktion von Oberleitungen für Eisenbahnen. Hier kann je nach ökonomischer Entwicklung einzelner Regionen oder Branchen der Wert des jeweiligen Metalls sehr viel stärker schwanken als bei Edelmetallen, deren primäre Funktion die Wertanlage ist, wie z.B. Gold oder Silber. Bei Gold liegt der Anteil industrieller Nutzung bei unter 10 Prozent und spielt damit für die Preisentwicklung kaum eine Rolle.
Auch bei der Besteuerung werden große Unterschiede gemacht: So werden beim Kauf von Silber-, Platin- oder Palladiumbarren im Gegensatz zu Goldbarren in der Regel 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig, ein klarer Nachteil für Anleger. Bei Silbermünzen sieht es etwas besser aus, aber auch hier werden mindestens 7 Prozent Mehrwertsteuer berechnet. Neben anderen wichtigen Faktoren, wie z.B. der Entwicklung wichtiger Aktienindizes, sollten Anleger dies in ihre Überlegungen miteinbeziehen, wenn sie in ein Metall investieren wollen.
Arnulf Hinkel
Freier Finanzjournalist