Große Teile der Goldindustrie verpflichten sich zu klaren Nachhaltigkeitszielen
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 02.11.2022
Nachdem die London Bullion Market Association (LBMA) und der World Gold Council im Frühjahr ein Pilotprojekt zur exakten Nachverfolgung der Herkunft von Goldbarren mittels Blockchain-Technologie gestartet hatten, haben sie am 17. Oktober 2022 im Rahmen der LBMA/LPPM Global Precious Metals Conference eine umfassende Grundsatzerklärung zur einheitlichen Beachtung von Verantwortungs- und Nachhaltigkeitsprinzipien veröffentlicht.
Erklärung beinhaltet Förderung der UN-definierten Nachhaltigkeitsziele
Die in der Erklärung formulierten Ziele umfassen Verpflichtungen zu Standards der verantwortungsvollen Beschaffung, zur Achtung der Menschenrechte, zur Förderung der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen sowie Klimaschutzmaßnahmen und deren Offenlegung. Die zehn Nachhaltigkeitsziele sind klar umrissen und sollen den gestiegenen ökologischen und gesellschaftlichen Ansprüchen an Investment-Produkte, aber auch an Konsumgüter (Schmuck, etc.), Rechnung tragen. Gleichzeitig sollen sie dabei helfen, die Menschenrechte und Arbeitsbedingungen bei den sogenannten ASGMs – den Kleinstbetrieben zur Goldförderung in Schwellenländern – zu verbessern. Dazu wollen die Unterzeichner der Erklärung enger zusammenarbeiten, regelmäßig über Fortschritte bei der Umsetzung berichten und bei ihren Lieferketten nachweislich Standards erfüllen, wie sie z.B. durch die Responsible Gold Mining Principles des World Gold Council und die Responsible Gold Guidance der LBMA vorgegeben werden.
Weitgehende Einigkeit bei Markt- und Interessenverbänden
Zu den Unterzeichnern der Nachhaltigkeitserklärung zählen neben dem Responsible Jewellery Council (RJC) die London Metal Exchange (LME) sowie die weltgrößten Markt- und Interessenverbände der Goldindustrie, z.B. die Schweizerische Vereinigung der Produzenten und Händler von Edelmetallen.