Goldpreise im Wochenverlauf in enger Handelsspanne kaum verändert
Marktkommentar Michael Blumenroth – 21.09.2018
Wöchentlicher Marktbericht
Eine erstaunlich ruhige Woche für den Goldpreis. Aktuell scheint sich die Lage an den Märkten für Schwellenländerwährungen etwas zu beruhigen. Hier ist zwar nicht ganz klar warum, aber mit den Zinserhöhungen in der Türkei und Russland werden die Währungen der Wachstumsmärkte aktuell entspannter betrachtet. Oder aber der Gewohnheitseffekt setzt ein. Ähnlich ist dies beim Handelskonflikt zwischen den USA und China. Zwar gab es am Montag dieser Woche erneut Schlag (neue Zölle auf Waren im Gesamtwert von 200 Mrd. US$ von den USA gegen China) und Gegenschlag (Verhängung von Zöllen auf US-Produkte im Wert von knapp 70 Mrd. US$ von China). Aber auch an solche Meldungen scheinen sich die Märkte gewöhnt zu haben. Und Analysten bewerten den Einfluss der momentanen Situation auf das weltweite Wirtschaftswachstum als noch ziemlich gering.
US-Märkte glänzen
Zwei weitere Marktbewegungen standen diese Woche etwas im Fokus: Zum einen die neuen Rekordstände, die der Dow Jones-Index und der S&P500 in den USA erzielten. Und zum anderen die weiter steigenden Renditen, also Marktzinsen sowohl in Europa als auch insbesondere in den USA. Hier rentieren mittlerweile zehnjährige US-Staatsanleihen mit knapp 3,1 Prozent und zweijährige so hoch wie seit elf Jahren nicht mehr, nämlich über 2,8 Prozent.
Goldpreis behauptet sich
Diese beiden Marktentwicklungen sind normalerweise eher negativ für Gold. Angesichts dessen hielt sich der Goldpreis zumindest ganz gut. Wobei die spekulativen Großanleger in den USA an den Terminmärkten zwar weiter eher mittels Leerverkäufen auf fallende Goldpreise setzen. Aber diese Leerverkaufspositionen müssen ja auch irgendwann geschlossen werden.
Gold in US-Dollar quasi unverändert
Am Freitagmorgen vergangener Woche handelte das Gold bei 1.208 $/Unze, bevor es nach guten US-Konjunkturdaten am Abend bis auf 1.192 $/Unze fiel. Dies war jedoch gleichzeitig das Tief der vergangenen acht Tage. Schon am Montag handelte Gold wieder bei 1.205 $/Unze. Und im weiteren Wochenverlauf verfiel es in den Modus „Ein Schritt vor, einen halben zurück“ weiter nach oben. Im Wochenhoch notierte Gold heute Morgen bei 1.211 $/Unze. Aktuell wird das edelste aller Metalle bei 1.209 $/Unze umgesetzt. Also quasi unverändert zur Vorwoche.
Gold in Euro leicht schwächer
Der Euro wurde gegen den US-Dollar im Verlauf dieser Woche erst etwas schwächer, dann jedoch relativ deutlich ansteigend umgesetzt. Gegen Euro betrachtet handelt der Goldpreis im Verlauf dieser Woche somit etwas billiger. So sank der Preis für Xetra-Gold von 33,15 €/Gramm am vergangenen Freitagmorgen auf 32,93 €/Gramm am Dienstag. Danach kletterte er auf sein Wochenhoch bei 33,20 €/Gramm gestern Nachmittag, bevor der starke Euro ihn wieder ausbremste. Aktuell notiert er bei 33,00 €/Gramm.
Erwartungsvoller Blick auf die Fed
Gebannt werden die Marktteilnehmer am kommenden Mittwochabend auf die US-Notenbank Fed und die Pressekonferenz mit Jerome Powell blicken. Es gilt als sicher, dass die Leitzinsen kommende Woche wieder um 25 Basispunkte angehoben werden. Spannender dürfte der Ausblick auf die potentiellen Zinserhöhungen im Jahr 2019 werden.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes nicht allzu nasses oder stürmisches Wochenende.