Goldpreise im Vergleich zur Vorwoche erholt, aber unentschlossen

Marktkommentar Michael Blumenroth – 31.08.2018

Wöchentlicher Marktbericht

Eine erstaunlicherweise recht ruhige Woche für die Edelmetalle, was etwas verwundert, denn an vielen anderen Märkten gab es einiges an Bewegung. Zwei Themen stehen aktuell im Fokus, nämlich die Handelskonflikte, die von Seiten der USA im Vorfeld der Kongresswahlen Anfang November scheinbar weiter eskaliert werden könnten. Zum anderen der teilweise bei vielen Marktbeobachtern etwas Besorgnis hervorrufende Kurssturz einiger Schwellenländerwährungen.

Handelskonflikt bestimmt weiter das Geschehen 

Aus den USA kamen dabei im Verlauf der Woche recht gegensätzliche Signale. Während am Montag ein zweiseitiges Handelsabkommen mit Mexiko geschlossen wurde und bis heute Abend versucht wird, ein weiteres Abkommen mit Kanada zu erreichen, verschärfte US-Präsident Trump gestern Abend die Rhetorik sowohl gegenüber China (Einführung von Zöllen auf weitere chinesische Exportprodukte beginnend in der kommenden Woche) als auch der EU (Autozölle). Tendenziell könnte eine Verschärfung des Handelskonflikts zu einem verstärkten Nachsuchen nach sicheren Häfen (Schweizer Franken, Staatsanleihen, evtl. auch Gold) führen.

Schwellenländerwährungen schwächeln

Erschreckt registrierten dann viele Anleger den erneuten Schwächeanfall vieler Schwellenländerwährungen am gestrigen Donnerstag. Nicht nur der argentinische Peso fiel (trotz einer Leitzinserhöhung von 45 auf 60 Prozent) nahezu ins Bodenlose. Auch die indische Rupie purzelte auf neue Rekordtiefs, die türkische Lira bremste kurz davor, und der südafrikanische Rand erlitt einen weiteren Schwächeanfall. Ein Fels in der Brandung ist momentan lediglich der chinesische Yuan.

Führt die Schwäche der Schwellenländerwährungen zu Goldankäufen? 

Dies Schwellenländerwährungsschwäche könnte nun zum einen eine Flucht in Gold nach sich ziehen, falls die Menschen in den betroffenen Ländern in der Lage sind, in Gold zu investieren, und sich so vor einem Verfall der Währung zu schützen (da Gold ja in US-Dollar betrachtet nicht an Wert verloren hat). Zu Beginn der Krise der türkischen Lira kam es jedoch eher zu Goldverkäufen, um dafür Bargeld zu erhalten. Hier sind also die Effekte nicht klar prognostizierbar.

Gold in US-Dollar behauptet sich über der Marke von 1,200 $/Unze

Wie auch immer, den größten Teil seiner Wochenbewegung hatte der US-Dollar bereits am vergangenen Freitag zurückgelegt. Noch am Freitagmorgen vergangener Woche handelte das Gold bei 1.189 $/Unze, bevor es am Nachmittag bis auf 1.208 $/Unze anstieg– ausgelöst u.a. durch einen nach der Rede des Fed-Chefs Jerome Powells etwas schwächeren Kurs des US -Dollar. Nachdem Gold die Woche dann bei 1.205 $/ Unze beendete, handelte es im Verlauf dieser Woche zwischen 1.214 $/Unze (Dienstag) und 1.197 $/Unze (gestern Nachmittag während der Währungsturbulenzen). Aktuell wird das edelste aller Metalle bei 1.208 $/Unze umgesetzt.

Gold in Euro gewinnt ebenfalls an Wert

Der Euro konnte gegen den US-Dollar im Verlauf dieser Woche etwas zulegen, was den Anstieg des Goldpreises in Euro etwas dämpfte. Gegen Euro konnte der Goldpreis im Verlauf dieser Woche dennoch ebenfalls an Wert gewinnen. In Euro pro Gramm stieg der Xetra-Goldpreis von 33,05 €/Gramm am vergangenen Freitagmorgen auf 33,40 €/Gramm am Montagmittag. Danach ging es dann aber wieder etwas abwärts, da der Anstieg des Euro gegen den US-Dollar den Anstieg des Goldpreises in US-Dollar überkompensierte. Gestern notierte er im Wochentief bei 33,00 €/Gramm. Aktuell notiert er ungefähr in der Mitte der wöchentlichen Handelsspanne bei 33,25 €/Gramm.

Handelskonflikt und Schwellenländerwährungen bleiben wichtige Faktoren

In den nächsten Tagen wird sicherlich der Handelskonflikt zwischen den USA und China im Fokus stehen. Aber auch die Lage an den Märkten für Schwellenländerwährungen dürfte die Anleger auf Trab halten. Am Montag könnte die Woche erst einmal ruhig starten, da Kanada und die USA den Tag der Arbeit als Feiertag begehen.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes spätsommerliches Wochenende. 

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