Goldpreise hüpfen zeitweise über die 1.800 USD/Unze-Marke

Marktkommentar Michael Blumenroth – 12.08.2022

Wöchentlicher Marktbericht

Diese Woche richteten sich alle Augen auf den Mittwoch um 14.30 Uhr, den Zeitpunkt, an dem die US-Verbraucherpreisdaten für den Juli veröffentlicht wurden. Für diese Zeilen müssen wir allerdings nochmal einen kleinen Schritt zurück zum vergangenen Freitag machen. Der dann veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht hatte die Erwartungen deutlich übertroffen, sowohl was den Anstieg der Zahl der Neubeschäftigten als auch die Lohn- und Gehaltssteigerungen anbelangt. Infolgedessen preisten die Märkte für die kommende Sitzung der US-Notenbank nun erneut einen großen Zinsschritt um 0,75 Prozentpunkte aufwärts ein. Als Reaktion darauf brachen die Goldpreise kurzfristig um mehr als 20 US-Dollar ein.

Bessere Inflationsdaten sorgen kurzfristig für starke Marktreaktionen

Zu Wochenbeginn häuften sich dann Spekulationen auf einen geringeren Anstieg der US-Verbraucherpreise als zuvor erwartet. Und, in der Tat, die Inflationsrate sank von 9,1 Prozent im Vormonat auf 8,5 Prozent im Juli – erwartet wurden von Analysten im Median 8,7 Prozent. Unmittelbar darauf kam es zu starken Marktreaktionen: Aktiennotierungen legten deutlich zu, die Kapitalmarktzinsen bzw. Anleiherenditen gaben in den USA deutlich nach, da die Marktakteure für den September nun nur noch eine Zinserhöhung um 0,5 Prozentpunkte einpreisten. Und der US-Dollar verlor deutlich an Wert. Die Goldpreise sprangen unmittelbar nach Veröffentlichung der Daten deutlich über die Marke von 1.800 USD/Unze auf ihr Wochenhoch. Im Tagesverlauf meldeten sich dann aber Stimmen aus der US-Notenbank zu Wort, die darauf hinwiesen, dass die Inflation noch lange nicht „besiegt“ sei. Die Herren Kashkari und Evans sagten, dass noch einige Leitzinserhöhungen in den kommenden Monaten auf der Agenda stünden. Die Marktbewegungen unmittelbar nach Bekanntgabe der US-Verbraucherpreisdaten kehrten sich daraufhin schnell wieder um. Die Renditen stiegen, der US-Dollar ebenfalls. Gold rutschte hingegen unter die Marke von 1.800 USD/Unze zurück.

Freude über wieder steigenden Goldpreis von kurzer Dauer

Gold notierte am Freitag vergangener Woche morgens bei 1.792 USD/Unze. Nach den US-Arbeitsmarktdaten verbilligte sich der Preis auf das Wochentief bei 1.765 USD/Unze. Seit Wochenbeginn stieg der Goldpreis dann wieder moderat an und erreichte mit rund 1.808 USD/Unze nach den US-Verbraucherpreisdaten den höchsten Kurs seit etwa einem Monat. Lange konnte sich das Anlegerherz darüber jedoch nicht freuen, denn gestern ging es retour bis auf 1.783 USD/Unze. Das edle Metall notiert heute exakt auf dem Vorwochenniveau bei rund 1.792 USD/Unze.

Der Xetra-Gold-Preis setzte aufgrund des im Wochenverlauf deutlich festeren Kurses des Euro zum US-Dollar moderat zurück. Handelte Xetra-Gold am vergangenen Freitag morgens noch bei 56,35 €/Gramm und im Wochenhoch am Dienstag bei 56,50 €/Gramm ging es gestern Morgen aufgrund des aufwertenden Euro nach den US-Verbraucherpreisdaten retour bis auf 55,60 €/Gramm. Heute Morgen notiert Xetra-Gold um 8 Uhr ungefähr bei 55,80 €/Gramm.

Sommerloch – Geldpolitik der Notenbanken weiter im Fokus

Prinzipiell befinden wir uns jetzt tief im Sommerloch, und viele Marktteilnehmer sind an den Stränden oder in den Bergen. Im Fokus dürfte weiterhin die Geldpolitik der Notenbanken und deren Auswirkung auf die Zinsen und Wechselkurse bleiben. In den kommenden Tagen stehen nun keine wirklich harten Konjunkturdaten auf der Agenda, die uns hier nähere Hinweise darauf geben könnten, sodass es schwer ist, sich eine Meinung zu bilden.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes Sommerwochenende, bevor es nächste Woche durchaus auch mal wieder etwas regnen dürfte.

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