Goldpreise aufgrund des festen US-Dollar unter Druck
Marktkommentar Michael Blumenroth – 28.09.2018
Wöchentlicher Marktbericht
Während das Edelmetall Palladium im Verlauf der Woche immer teurer wurde und auch Silber kurz Lebenszeichen von sich gab, schleppte sich der Goldpreis eher träge durch die Woche. Das Highlight für die Finanzmärkte war im Wochenverlauf sicher die Sitzung der US-Notenbank. Dass diese die Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte erhöhte, hatte dabei zwar einen Überraschungsfaktor von Null. Allerdings äußerte sich der Fed-Vorsitzende Jerome Powell während der Pressekonferenz vielleicht doch etwas forscher, was Zinserhöhungen in der Zukunft anbelangt, als dies Donald Trump recht ist, und als einige Marktbeobachter erwartet haben.
Italiens Ankündigung lastet auf dem Euro
Infolgedessen legte der US-Dollar am Donnerstag recht deutlich zu, nachdem die Marktteilnehmer erst einmal eine Nacht drüber geschlafen hatten. Der Euro kam dabei gestern zusätzlich unter Druck, nachdem Presseberichte meldeten, dass Italien die Defizitregeln im Jahr 2019 überraschend deutlich verletzen würde, indem 2,4 Prozent des BIPs angepeilt werden. Nachdem dies am Donnerstagabend verifiziert wurde, werden heute Morgen für italienische Staatsanleihen deutlich höhere Renditen aufgerufen (als Risikozuschlag) und der italienische Aktienleitindex eröffnete eben mehr als zwei Prozent unter dem Vortagesschluss. Dies alles lastet auch recht stark auf dem Euro-Kurs.
Gold in US-Dollar auf Talfahrt
In US-Dollar betrachtet handelte das Gold am Freitagmorgen vergangener Woche bei 1.209 $/Unze, bevor es schon am Nachmittag unter die Marke von 1.200 $Unze fiel. Bis zum Mittwoch wurde Gold total uninspiriert mal über und mal unter dieser Marke gehandelt, bevor es dann gestern Nachmittag infolge des starken US-Dollar abrutschte bis auf 1.181 $/Unze heute Nacht. Aktuell wird das edelste aller Metalle bei 1.182 $/Unze umgesetzt.
Gold in Euro verbilligt sich ebenfalls
Der Euro wurde gegen den US-Dollar im Verlauf dieser Woche recht deutlich schwächer gepreist, was bedeutet, dass der Goldpreis in Euro betrachtet nicht ganz so deutlich nachgab. So sank der Xetra-Goldpreis von 33,00 €/Gramm am vergangenen Freitagmorgen nach einigen recht lethargischen Tagen bis auf 32,55 €/Gramm am Donnerstagnachmittag. Mit dem sich weiter abschwächenden Kurs des Euro notiert er aktuell wieder etwas höher bei 32,70 €/Gramm.
Was erwartet uns kommend Woche?
Schwer zu sagen, was nächster Woche im Fokus stehen wird. Das Thema ‚italienischer Haushalt‘ wird uns hier in Europa sicher beschäftigen. Der Handelskonflikt USA-China ist etwas in den Hintergrund geraten. Heute könnte es Quartalsend-Dispositionen an den Märkten geben. Ende nächster Woche folgen dann wieder die US-Arbeitsmarktdaten.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes Wochenende und eventuell auch einen guten Start in die Herbstferien.