Goldpreis seit Euro-Start um 550 Prozent gestiegen
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 23.03.2023

Seit der Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung als Buchgeld Anfang 1999 ist der Goldpreis um mehr als das 5,5-fache gestiegen (Stichtag: 16. März 2023), seit der Einführung des Euro-Bargeldes 2002 immer noch um das 5,4-fache. In US-Dollar gewann Gold seit der Jahrtausendwende sogar etwas mehr dazu, nämlich 560 Prozent. Gründe dafür gibt es viele, unter anderem weltweite Krisen, die Gold als sicheren Hafen für Anleger besonders attraktiv machen.
Während Finanz- und Wirtschaftskrise wertete Gold um 180 Prozent auf
Als offizieller Beginn der Finanzkrise gilt der 9. August 2007, als die Zinsen für Interbankfinanzkredite sprunghaft anstiegen, wodurch viele Geldhäuser unter Druck gerieten. Der Goldpreis lag zu der Zeit bei 489 € pro Unze, stieg aber bis zum Höhepunkt der Finanzkrise – dem Konkurs des Global Players Lehmann Brothers im September 2008 – auf 569 €. Die ultralockere Geld- und Niedrigzinspolitik, mit welcher Notenbanken weltweit auf die sich der Finanzkrise anschließende Wirtschaftskrise antworteten, führte zu einer Goldpreisrallye, die das Edelmetall bis Ende September 2012 auf 1.362 € pro Unze verteuerte. Der Goldpreis stieg damit auf das 2,8-fache des Vorkrisenwertes.
Allzeithoch während der Corona-Pandemie
Auch während der zwei Jahre andauernden Pandemie von Anfang 2020 bis Ende 2022 wurde das Edelmetall weltweit wieder stark nachgefragt. Am 6. August 2020 durchbrach der US-Goldpreis pro Unze erstmals die 2.000-er Marke. An diesem Tag lag der Goldpreis in der Eurozone bei 1.741 €, was dort allerdings keinen Rekordwert darstellte; dieser wurde erst am 8. März 2022 mit einem Preis von 1.880,75 € erreicht. Gold ist in beiden Krisen seinem Ruf als sicherer Hafen gerecht geworden, und die neuesten Kursausschläge in Folge der kürzlich eingetretenen Bankenpleiten in den USA und der Schweiz sind ein weiterer Beleg für das Vertrauen der Anleger in das Edelmetall.