Goldpreis erzielt neue Jahreshöchststände und klettert auf 1.326 US$/Unze
Marktkommentar Michael Blumenroth – 01.09.2017
Wöchentlicher Marktbericht
Eine spannende Woche für die Anhänger des edelsten aller Metalle. Zunächst gab es ja am Freitag vergangener Woche die Reden der Notenbankvorsitzenden Janet Yellen (US-Notenbank) und Mario Draghis (EZB).
Hier gab es zwar keine Neuigkeiten zu vermelden. Allerdings hatten beide sich nicht näher zur Geldpolitik der jeweiligen Notenbanken geäußert. Dies verstanden Marktbeobachter als Signal, dass diese weiterhin expansiv bleiben wird. Auch äußerte sich Mario Draghi nicht zur Stärke des Euro, was ebenfalls einige Analysten überraschte und als aktuelle Sorglosigkeit der EZB interpretiert wurde.
In der Folge kletterte der Euro weiter aufwärts. Die Renditen bzw. Marktzinsen der US-Staatsanleihen bewegten sich abwärts. Dies verstärkte sich noch am Dienstagmorgen, als sichere Häfen gesucht wurden, nachdem Nordkorea einen erneuten Raketentest durchführte, der diesmal Richtung Japan ausgeführt wurde.
Der Euro stieg bis auf 1,2070 an; ein zweieinhalb-Jahreshoch. Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen wiederum sanken bis auf 2,09 Prozent. Und sichere Häfen waren gefragt.
Dies half auch dem Gold, dem edelsten aller Metalle. In US-Dollar gepreist handelte Gold am Freitag vergangener Woche bei 1.287 US$/Unze. Es stieg dann insbesondere am Dienstagmorgen bis auf 1.326 US$/Unze an. Dies war der höchste Kurs seit der Wahlnacht in den USA am 8. November. Und das erste Mal in diesem Jahr, dass die Marke von 1.300 US$/Unze nachhaltig nach oben durchbrochen wurde. Mit einem seit Dienstagnachmittag wieder ansteigenden Kurs des US-Dollar und einer Beruhigung der Händlernerven, was die Nordkorea-Frage anbelangt, setzte Gold bis zum Donnerstagmorgen wieder auf 1.300 US$/Unze zurück. Dieses Niveau konnte der Goldpreis dann recht beeindruckend verteidigen. Er stieg gestern Abend zurück auf 1.323 US$/Unze und handelt aktuell um die 1.320 US$/Unze herum. Ein ordentlicher Wochengewinn.
Auch gegen Euro betrachtet handelt das Gold somit fester als beim Schreiben dieser Zeilen in der vergangenen Woche. Von 35,10 €/Gramm am Freitag vergangener Woche stieg der Xetra-Gold-Preis im Wochenverlauf relativ kontinuierlich bis auf 35,70 €/Gramm gestern Nachmittag. Er notiert nun auch aktuell unwesentlich tiefer bei 35,67 €/Gramm.
Heute Nachmittag gibt es die monatlichen US-Arbeitsmarktdaten. In der kommenden Woche wird der Fokus auf der EZB-Sitzung am Donnerstag liegen.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames Spätsommerwochenende.