Goldinvestments: Währungsabsicherung sinnvoll oder nicht?
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjouralist – 08.08.2023
Seit dem Ende des II. Weltkrieges schlägt das Herz der Rohstoffmärkte an den nordamerikanischen Terminmärkten. Auch für den Goldhandel weltweit ist der nordamerikanische Markt seit dieser Zeit maßgeblich. Kein Wunder also, dass jeder Anleger den Goldpreis in USD pro Feinunze kennt. Kein Wunder ebenso, dass sich so mancher Anleger in der Eurozone fragt, ob bei auf Gold-basierten Wertpapieren wie Xetra-Gold, die in Euro pro Gramm denominiert sind, eine Währungsabsicherung wie beispielsweise bei US-Aktien sinnvoll ist.
Weltweit nur eine einzige gültige Maßeinheit für Gold
Gold wird überall auf der Welt gehandelt und auch fast überall produziert. Nicht Dollar, britisches Pfund oder Euro sind deshalb für die Bemessung des Edelmetalls entscheidend, sondern allein sein Gewicht. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieses in Gramm oder Unzen, die 31,103 Gramm entsprechen, gemessen wird. Aktien dagegen sind Beteiligungen an Unternehmen, die ihre Bilanzen in einer bestimmten Währung ausweisen. Eine Aktie entspricht somit einer Geldgröße, Gold aber immer einer Gewichtsgröße. Nicht umsonst ist Gold seit Jahrtausenden ein bewährter, völlig autonomer Wertspeicher, der auch heute noch in vielen Ländern als offizielles Zahlungsmittel in vielen Staaten gilt.
Wertpapiere auf Gold immer in der Heimatwährung handeln
Mit währungsabgesicherten Wertpapieren, wie z.B. Quanto-Zertifikaten, geht ein europäischer Anleger statt einer „Wette“, wie es im angelsächsischen Sprachraum für Investitionen auf dem Kapitalmarkt heißt, gleich zwei ein: eine auf die Wertentwicklung von Gold und gleichzeitig eine auf die des US-Dollars. Eine Währungsabsicherung bei Gold ist wenig sinnvoll, da das Edelmetall eine wichtige Rolle als Portfoliostabilisator im Depot besitzt, die durch die zusätzliche Wette auf den US-Dollar konterkariert werden kann, lässt sich doch häufig eine gegenläufige Entwicklung von Gold zu US-Dollar beobachten. Dazu kommt noch, dass die – unnötige – Währungsabsicherung natürlich Kosten verursacht, was die mögliche Rendite eines Anlegers schmälern würde. Deshalb ist der Kauf oder Verkauf von Gold und goldbasierten Wertpapieren in der Heimatwährung in der Regel die effizienteste Lösung für Anleger.