Globale Goldinvestments im zweiten Quartal um 78 Prozent gestiegen
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 18.08.2025
Die weltweite Nachfrage nach Gold ist im zweiten Quartal auf insgesamt 1.248,8 Tonnen gestiegen, so die aktuellen „Gold Demand Trends Q2 2025“ des World Gold Council. Allerdings verteilt sich der signifikante Zuwachs auf bestimmte Verwendungsarten des Edelmetalls: Während die Goldnachfrage zu Investmentzwecken stark gestiegen ist, verzeichnen sowohl die Herstellung als auch die Nachfrage nach Goldschmuck deutliche Rückgänge.
Gold aktuell vor allem als Investment stark gefragt
Der Goldpreis kratzt immer wieder am Allzeithoch, was die Kauflaune von Investoren keineswegs abgekühlt hat – dies belegt ein sattes Plus von 78 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In der Goldschmuckbranche sieht es dagegen ganz anders aus. Hier sind sowohl die Schmuckproduktion als auch die Nachfrage um jeweils 14 Prozent eingebrochen. Bei einer Steigerung des Goldpreises seit dem 2. Quartal 2024 auf dem Londoner Goldmarkt um 40 Prozent ist dies natürlich kein Wunder. Auch der Goldhunger der Notenbanken hat im zweiten Quartal nachgelassen. Der World Gold Council meldet einen Rückgang der Zentralbankkäufe um 21 Prozent im Vergleich zu Vorjahresquartal.
Goldproduktion aus Recycling viermal stärker gestiegen als Minenförderung
Trotz einer Steigerung der gesamten Goldproduktion aus Minenförderung um 1 Prozent auf 908,6 Tonnen und Recycling von 4 Prozent auf 347,2 Tonnen im gleichen Zeitraum (Q2) konnte die weltweite Goldnachfrage nur knapp übertroffen werden. Insgesamt verzeichnet die Wiedergewinnung von Gold aus Altschmuck und Elektroschrott einen viermal stärkeren Anstieg als die Minenförderung. Dennoch wundern sich Rohstoffexperten angesichts des sehr hohen Goldpreises, dass vor allem in Ländern wie China und Indien nicht noch mehr Altgold recycelt wird. Möglicherweise bewahren Schmuckbesitzer ihr Altgold aufgrund der zurzeit sehr volatilen geopolitischen und konjunkturellen Weltlage als Wertspeicher auf.