Goldhandel der Großbanken 2025 um 60 Prozent gestiegen
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 07.10.2025
Die zwölf größten Bankhäuser der Welt verzeichnen für das erste Halbjahr 2025 im Goldhandel eine 60-prozentige Steigerung zum Vorjahr. Sie haben damit laut einer aktuellen Untersuchung des International Financing Review so viel Gold gehandelt wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Steigerung ist keine Überraschung: Mit einem Plus von 40 Prozent in den USA und dem Knacken der 3.800 US$-Marke ist Gold eine der Anlageklassen mit der größten Wertsteigerung. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, weshalb nach Angaben des World Gold Council im bisherigen Verlauf des Jahres 2025 Gold im Wert von mehr als 319 Milliarden US$ gehandelt wurde – pro Tag.
Trumps Zollandrohungen sind Motor für Goldkäufe und -verkäufe
Als im Frühling 2025 Gerüchte die Runde machten, dass die US-Regierung über Zölle auf Gold nachdenken würde, trennten sich etliche Investoren von Teilen ihrer Goldinvestments, um mögliche ungeplante staatliche Abgaben zu vermeiden. Gleichzeitig suchten andere Anleger in Gold einen sicheren Hafen, um ihre Portfolios gegen die durch die angekündigten Importzölle auf andere Waren zu erwartenden Marktschwankungen abzusichern. Im August 2025 stellte Donald Trump dann klar, des es keine Zölle auf Gold geben würde, was zusammen mit der Preisentwicklung des Edelmetalls und der anhaltenden Dollarschwäche zu einer neuen Kaufwelle führte.
Nachfrage nach Gold-ETFs/ETCs reißt trotz Rekordpreisen nicht ab
Nicht nur die Zentralbanken haben sich mit über 1.000 Tonnen Gold eingedeckt – ein Trend der letzten Jahre, der sich weiter fortsetzt. Auch Institutionelle und Privatanleger lassen sich vom Goldpreis nicht abschrecken: In den USA wuchsen die volumenmäßig bereits größten Goldfonds laut der aktuellen ETF/ETC-Handelsstatistik des World Gold Council um 19,1 Prozent. In Europa, wo das weltweit zweitgrößte Goldvolumen in ETCs verwaltet wird, nahmen sie um 10,7 Prozent zu. Insgesamt verzeichneten Gold-ETFs/ETCs 2025 bislang weltweit Zuflüsse von 1.139,1 Tonnen, gleichzeitig aber auch Abflüsse in Höhe von 579 Tonnen. Unterm Strich sind das Nettozuflüsse von 560 Tonnen bzw. ein Zuwachs von 17,4 Prozent.