Goldfonds und -ETCs gefragt wie lange nicht mehr
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 14.07.2025
Die Nettozuflüsse in Gold-ETFs und ETCs mit physischer Besicherung betrugen im ersten Halbjahr 2025 knapp 400 Tonnen. Sie stiegen damit auf 3.616 Tonnen – das stärkste erste Halbjahr seit 2020. Damals hatte die Corona-Pandemie Menschen und Märkte in Schrecken versetzt. Den insgesamt 401,6 Tonnen Abflüssen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres standen nach aktuellen Angaben des World Gold Council 798,7 Tonnen Zuflüsse gegenüber. Das in Goldfonds und -ETCs verwaltete Vermögen wuchs bis Ende Juni 2025 auf 382,8 US$ Milliarden an, der höchste Wert seit 34 Monaten.
Zuflüsse im ersten und zweiten Quartal
Das erste Quartal 2025 verzeichnete die zweithöchsten Quartalszuflüsse überhaupt und kennzeichnete eine klare Trendwende gegenüber den Quartalsergebnissen seit Anfang 2022. Auch im zweiten Quartal sind die Goldbestände in nordamerikanischen Goldfonds mit knapp 73 Tonnen am stärksten angestiegen, gefolgt von asiatischen Goldfonds mit 70 Tonnen. In US-Goldfonds wird knapp doppelt so viel Gold verwaltet wie in asiatischen, daher verzeichneten US-Goldfonds ein Plus von 12,5 Prozent für das gesamte erste Halbjahr 2025, asiatische Goldfonds dagegen ein Wachstum von 48,2 Prozent.
Europäische Gold-ETCs: 78,1 Tonnen Plus im ersten Halbjahr
Auch im zweiten Quartal 2025 setzten europäische Gold-ETCs mit physischer Besicherung ihren Wachstumskurs fort, vor allem in Großbritannien und der Schweiz. In der Eurozone verzeichneten deutsche Gold-ETCs im Juni mit Abstand die meisten Nettozuflüsse. Auch über das gesamte erste Halbjahr betrachtet wuchs der Goldbestand von deutschen ETCs mit 16 Tonnen stärker als in den anderen Euro-Ländern. 7,3 Tonnen davon entfielen allein auf Nettozuflüsse in Xetra-Gold. Insgesamt blieben die Zuflüsse in den Ländern der Eurozone hinter einigen anderen europäischen Staaten wie Großbritannien mit 26,7 Tonnen und der Schweiz mit 24,4 Tonnen zurück.