Gold-Recycling wächst 2025 dreimal schneller als Minenproduktion
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 03.11.2025
2025 ist das zweite Jahr in Folge, in dem die Wiedergewinnung von Gold bereits in den ersten neun Monaten die 1.000-Tonnen-Schallmauer durchbrochen hat. Während die Goldförderung aus Minen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2 Prozent angestiegen ist, hat das Gold-Recycling 6 Prozent zugelegt. Die Goldgewinnung insgesamt wird demnach klima- und umweltfreundlicher. Das ist nicht lediglich aus Gründen der Nachhaltigkeit relevant. Auch die All-in Sustaining Costs (AISC) pro Unze Gold, die entstehen, wenn aus bereits bestehenden Minen Gold gefördert wird, steigen langsam, aber stetig: 2025 liegen sie bei durchschnittlich 1.578 US$ pro Unze. Zum Vergleich: Noch Ende Januar 2020 notierte der offizielle Goldpreis bei 1.517 US$ – eine profitable Goldförderung wäre bei den heutigen AISC demnach nicht möglich gewesen.
Zwei Faktoren begünstigen zunehmendes Gold-Recycling
Der Goldpreis hat 2025 neue Rekordhochs erreicht. Wie auch schon im vorigen Jahr hat das viele motiviert, sich von ihrem Altgold zu trennen. Gleichzeitig zeigt sich 2025 aus demselben Grund ein klarer Rückgang bei den Neukäufen von Goldschmuck. Ein weiterer Faktor liegt in der Minenförderung, die in den letzten Jahren zwar auf Hochtouren läuft, 2025 aber nur geringfügig angestiegen ist, da einige Goldförderländer überraschende Produktionsrückgänge melden, darunter Mexiko, Mali, Indonesien und die Türkei, wobei die zwei Letzteren starke Einbrüche in Höhe von 37 bzw. 19 Prozent verzeichnen.
Europa holt beim Gold-Recycling auf
Die 1.041 Tonnen Gold, die bislang weltweit aus Altgold und Elektroschrott wiedergewonnen werden konnten, stammen 2025 nicht primär aus Indien und China, wo sich traditionell das meiste Altgold in Privathaushalten befindet. Dieses Jahr erweist sich auch Europa als treibende Kraft. Eine führende Rolle beim Goldrecycling mit jeweils zweistelligen Wachstumsraten nehmen hier vor allem Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien ein.




