Gold leidet weiterhin unter dem steigendem US-Dollar und immer höheren Renditen

Marktkommentar Michael Blumenroth – 25.11.2016

Wöchentlicher Marktbericht

Nahezu ein Déjà-vu zur Vorwoche. Auch in der nun bald zu Ende gehenden Woche wurde Gold eher offeriert, da die Anlage in Gold von zwei Seiten unter Druck geriet.

Zum einen steigt der US-Dollar immer weiter an. Der DXY-Index, der die Stärke des US-Dollar gegen einige andere Währungen misst, ist auch in dieser Woche mehrmals, so auch gestern trotz des Feiertages in den USA, auf ein neues 14-Jahres-Hoch geklettert. Das bedeutet, dass Gold für Anleger außerhalb des US-Währungsraums teurer wird, da Gold auf dem Weltmarkt gegen US-Dollar gehandelt wird. Signifikant ist dies zum Beispiel auch für die indischen Anleger – dort wird neben China die weltgrößte Nachfrage nach physischem Gold ausgeübt. Die indische Rupie ist gestern auf ein neues Allzeittief gefallen, was den Erwerb von Gold für indische Anleger natürlich enorm verteuert. Der Euro ist zeitweilig immerhin auf den tiefsten Stand seit März 2015 gefallen. Und besonders asiatische Währungen verlieren aktuell massiv gegen den US-Dollar an Wert.

Das zweite Übel für die Goldpreise kommt weiterhin von Seite der Anleiherenditen her. Diese kletterten auch in dieser Woche besonders in den USA weiter nach oben. So rentieren zweijährige US-Staatsanleihen nun bei 1,15 Prozent und zehnjährige knapp unter 2,4 Prozent und stellen somit eine härtere Konkurrenz beim Buhlen um Anlagegelder dar für das keine Zinsen zahlende Gold dar. Auch erwarten die Märkte nunmehr mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte seitens der US-Notenbank am 14. Dezember.

All dies war natürlich nicht sehr hilfreich für die Goldpreise, wobei am Mittwoch noch erschwerend hinzu kam, dass die Unterstützung bei 1.200 US$/Unze gefallen war, und es zu verlustbegrenzenden Verkäufen von Großanlegern kam.

Handelte das Gold am vergangenen Freitagvormittag noch bei 1.207 US$/Unze und am Dienstag noch am Wochenhoch von 1.221 US$/Unze, so setzte es am Mittwoch deutlich von 1.215 US$/Unze bis auf 1.183 US$/Unze zurück. Dabei kam es wie erwähnt zu beschleunigten Verkäufen, nachdem die runde Marke von 1.200 US$/Unze durchbrochen worden war. Nachdem die US-Terminmärkte heute Nacht wieder geöffnet waren, und die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen gleich schnell um fünf Basispunkte gestiegen waren, fiel Gold auf das bisherige Wochentief von 1.171,50 US$/Unze zurück. Die abschließend gute Nachricht für Goldinvestoren ist, dass sich der Goldpreis seitdem auf 1.190 US$/Unze erholt hat – und das innerhalb von sechs Stunden.

Wie schon in der vergangenen Woche wurde für Investoren in der Eurozone der Preisverfall durch den schwächeren Euro etwas abgebremst, aber nach der Erholung des Euro heute Nacht wirklich nur ein wenig. Von 36,60 €/Gramm heute Vormittag vor einer Woche kletterte der Preis am Dienstag auf das Wochenhoch bei 36,85 €/Gramm. Nach den Wertverlusten des edelsten aller Metalle seit Mittwochnachmittag fiel der Preis von Xetra-Gold zu Handelsbeginn heute Morgen auf 36,00 €/Gramm – das Wochentief – und handelt nun unwesentlich fester bei 36,05 €/Gramm.


Die Entwicklung der Goldpreise wird in naher Zukunft wohl weiterhin von der Entwicklung der Anleiherenditen und der US-Dollar abhängen. Hier müssten sich die aktuellen Trends verlangsamen, zum Stillstand kommen oder gar umdrehen, damit die Goldpreise sich nachhaltig erholen können (wovon viele Analysten immer noch ausgehen…).

Allen Lesern und Leserinnen wünsche ich ein schönes, erholsames und entspanntes erstes Adventswochenende.

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