Gold in US-Dollar betrachtet vorübergehend auf neuen Jahreshöchstständen
Marktkommentar Michael Blumenroth – 09.06.2017
Wöchentlicher Marktbericht
Einmal mehr profitierte Gold zu Wochenbeginn von seinem Status als sicherer Hafen. Dabei waren die Goldpreise bereits am vergangenen Freitag von 1.261 US$/Unze bis auf 1.280 US$/Unze gesprungen. Grund hierfür waren die unerwartet schwach ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten. In deren Folge hatten die Renditen der US-Staatsanleihen auf neue Tiefstände für das Jahr 2017 zurückgesetzt. Und die Goldpreise reagierten so wie es im Lehrbuch steht: Niedrige Renditen bedeuten steigende Kurse für Goldanleger. Hinzu kamen Spannungen im Nahen Osten – ausgelöst durch den Abbruch der diplomatischen Beziehungen einiger Länder zu Katar – ebenso wie das gespannte Warten auf die Aussage des ehemaligen FBI-Chefs Comey vor dem US-Kongress gestern und natürlich auch auf die Wahl in Großbritannien. Hier wurden also sichere Häfen gesucht; und neben dem Yen und den Staatsanleihen wie üblich auch im Gold wieder gefunden. Dieses kletterte auf ein neues Hoch für das Jahr 2017, nämlich auf 1.296 US$/Unze am Dienstagnachmittag. Nachdem es sich in den Folgetagen leicht abgeschwächt hatte, rutschte es gestern Nachmittag ab, als sowohl der US-Dollar gegen die meisten Währungen an Wert gewann als auch die Renditen in den USA wieder anstiegen. Der tiefste Kurs gestern Nachmittag lag bei 1.271,50 US$/Unze. Aktuell handelt das güldene Metall bei 1.274 US$/Unze. Ein Wochengewinn von einem guten Prozent.
Gegen Euro betrachtet kam es zu einem ähnlichen Wochengewinn. So legte der Xetra-Gold-Preis im direkten Wochenvergleich ebenfalls mehr als ein Prozent zu, und zwar von 36,15 €/Gramm am vergangenen Freitag nach einem Wochenhoch bei 37,00 €/Gramm am Mittwochmittag auf aktuelle 36,60 €/Gramm.
Heute sollte die Reaktion der Marktteilnehmer auf das doch recht unerwartete Wahlergebnis in Großbritannien im Fokus stehen. Spätestens Mitte nächster Woche wird sich die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer dann aber wieder weiter gen Westen richten. Denn am Mittwochabend wird die US-Notenbank nach allgemeiner Marktmeinung einen weiteren kleinen Zinsschritt vornehmen und die Leitzinsen um 25 Basispunkte erhöhen. Spannender dürfte der Ausblick auf weitere Schritte sein, den die Vorsitzende Janet Yellen uns ab 20.30 Uhr am Mittwochabend geben wird.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein hoffentlich gewitterfreies, sonniges Wochenende.