Gold in Euro betrachtet auf dem höchsten Stand des Jahres 2018
Marktkommentar Michael Blumenroth – 25.05.2018
Wöchentlicher Marktbericht
In der bald abgelaufenen Woche scheint sich insbesondere politisch weiteres Ungemach zusammengebraut zu haben, was einige Investoren dazu brachte, den sicheren Hafen vermeintlich sicherer Anlagen anzusteuern.
So macht die Regierungsbildung in Italien einige Investoren nervös, da die Pläne der beteiligten Parteien auf eine enorme Ausweitung der Staatsverschuldung Italiens hinausliefe, was aufgrund der bereits sehr hohen Schuldenquote Italiens zwangsläufig auf Konflikte mit den anderen Eurostaaten hinauslaufen müsste. Aufregung gab es auch um die türkische Lira, die im Laufe dieser Woche mehrmals auf neue Rekordtiefs gefallen war.
Schwelende Handelskonflikte, steigender Goldpreis
Auch von jenseits des Atlantiks kamen Signale, die viele Anleger verschreckten. So droht US-Präsident Trump nun offen mit Zöllen in Höhe von 25 Prozent auf importierte Autos, was zwangsläufig neben Mexiko und Japan besonders die europäischen Autohersteller treffen würde. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China schwelt ebenso weiter, wie der zwischen den USA und Europa. Und zu guter (oder schlechter?) Letzt sagte Donald Trump dann gestern noch den für den 12. Juni geplanten Gipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ab. Nachdem die Goldpreise bis gestern Nachmittag mehr oder weniger träge vor sich hin gedümpelt hatten, bekamen sie dadurch den entscheidenden Schubser aufwärts über die Marke von 1.300 $/Unze. Zu Beginn der Woche hatte noch der immer fester handelnde US-Dollar den Goldpreis im Zaum gehalten.
Gold in US-Dollar und Euro teurer
Handelte Gold am Freitagmorgen vergangener Woche noch bei 1.290 $/Unze und im Wochentief am Montag bei 1.282 $/Unze, so kletterte es bis zum Donnerstagnachmittag auf 1.295 $/Unze. Nach Trumps Absage des USA-Nordkorea-Gipfels sprang der Goldpreis bis auf 1.306,50 $/Unze aufwärts. Mit aktuellen 1.304 $/Unze handeln wir in dieser Minute nicht so weit davon entfernt.
Gegen Euro betrachtet wird Gold somit auch teurer gehandelt und gewinnt gar noch ein bisschen mehr, da der Euro gegen den US-Dollar auf die tiefsten Stände seit November 2017 gefallen ist. Von 35,10 €/Gramm am vergangenen Freitagmorgen kletterte der Xetra-Goldpreis relativ kontinuierlich aufwärts bis auf 35,83 €/Gramm genau jetzt. Per Unze betrachtet sind dies 1.115 €/Unze. Das macht einen Wochengewinn von fast exakt zwei Prozent.
Weitere Entwicklung hängt von verschiedenen Faktoren ab
In den nächsten Tagen wird der Goldpreis weiterhin auf die (geo-)politischen Krisenherde schielen. Und sicherlich auch auf die Entwicklung der Renditen der Staatsanleihen, die in dieser Woche eher rückläufig war, und die aktuelle Stärke des US-Dollar.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein frühsommerliches Wochenende.