Gold in einer Seitwärtsbewegung mit leichter Tendenz aufwärts
Marktkommentar Michael Blumenroth – 22.03.2019
Wöchentlicher Marktbericht
Erstaunlicherweise herrschte seit dem letzten Verfassen dieser Zeilen vor nun zwei Wochen meistens ausgeprägte Ruhe an vielen Märkten, besonders ungetrübt war sie an den Währungsmärkten. Hier hat es bis dato der Euro/US-Dollar-Kurs geschafft, sich in einer so engen Handelsspanne zu bewegen wie noch nie zuvor in seiner Geschichte (also seit 1999).
Marktbeobachter erwarten keine weiteren Zinsschritte
Auch an den Märkten für Staatsanleihen herrschte gepflegte Langeweile. Die Renditen/Marktzinsen der Staatsanleihen der USA oder Deutschlands bewegten sich kaum. Dies liegt sicher daran, dass sowohl für die Eurozone als auch die USA bis auf weiteres keine weiteren Zinsschritte der Notenbanken erwartet werden, sodass es wenige Gründe dafür gibt, hier schnell eine Änderung zu erwarten.
Rohstoffe lethargisch
Irgendwie ließen sich die Preise von vielen Rohstoffen (u.a. auch Kupfer) von dieser Lethargie anstecken. Zwar sind die Palladiumkurse mittlerweile in die Stratosphäre über 1.600 $/Unze geschossen, die Goldpreise hingegen ließen es gemächlicher angehen.
Fed tritt auf die Bremse
Dies änderte sich kurzfristig, als die US-Notenbank am Mittwochabend die Märkte damit überraschte, dass sie für das Jahr 2019 ihre Zinserhöhungsprognose völlig über Bord warf, indem sie ankündigte, in absehbarer Zeit keinerlei weitere Zinsschritte zu erwarten. Die meisten Marktteilnehmer hatten einen etwas weniger vorsichtigen Ausblick der Fed erwartet, sodass der US-Dollar am Mittwochabend und Donnerstagmorgen ein ganzes Stück an Wert verlor. Umgekehrt stieg der Goldpreis an.
Goldpreis in US-Dollar und Euro
In US-Dollar betrachtet handelte das Gold am Freitagvormittag vorvergangener Woche bei 1.293 $/Unze. Es schnupperte dann sowohl am 13. als auch am 19. März kurz über der Marke von 1.310 $/Unze; konnte sie da aber noch nicht nachhaltig verteidigen. Nach der Sitzung der US-Notenbank kletterte der Goldpreis bis auf 1.320 $/Unze, gab aber etwas nach, als der US-Dollar sich wieder erholen konnte und handelt aktuell bei 1.311 $/Unze.
Der Euro handelte gegen den US-Dollar vor zwei Wochen nach der EZB-Sitzung auf einem 22-Monatstief bei 1,1177 und erholte sich seitdem Schritt für Schritt bis auf 1,1437, wobei er zuvor einige Tage um die 1,1350 herum umgesetzt wurde. Die Erholung des Euro ging dabei mit der Erholung des Goldes Hand in Hand, sodass es zu keinen dramatischen Bewegungen im Gold/Euro-Kurs kam.
Xetra-Gold bleibt nahe der 37 €/Gramm-Marke
So sank auch der Preis von Xetra-Gold von 37,10 €/Gramm am vorvergangenen Freitagmorgen bis auf 37,25 €/Gramm am 13. März. Nur einen Tag später handelte Xetra-Gold wegen des festeren Euro im Tagestief dann bei 36,80 €/Gramm. Danach verweilte es meist um die 37 €/Gramm. Am Mittwoch und Donnerstag handelte Xetra-Gold im Hoch bei 37,20 €/Gramm und steht aktuell bei circa 37,10 €/Gramm.
Handelsstreit und Brexit dominieren weiter das Geschehen
Die Märkte warten nun nach der Fed-Sitzung entspannt auf die weitere Entwicklung im Handelskonflikt USA-China. Die unendliche Brexit-Geschichte könnte je nach Ausgang die Märkte weiter auf Trab halten.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes, sonniges Wochenende.