Gold im Wochenverlauf wenig verändert

Marktkommentar Michael Blumenroth – 14.07.2017

Wöchentlicher Marktbericht

Auch die bald abgelaufene Woche war an den Märkten nicht gerade langweilig. Zunächst einmal marschierte der Euro immer weiter aufwärts, so dass er am Mittwoch neue Jahreshochs gegen den US-Dollar (1,14895 €/US$), gegen den Schweizer Franken, den Yen und das Pfund Sterling erzielte. Hierbei spielt eine Rolle, dass immer mehr Marktbeobachter davon ausgehen, dass die Zeiten der nahezu unbegrenzten Bereitstellung von Liquidität durch die EZB sich dem Ende nähern werden – ganz langsam zwar, aber die Zeiten der Niedrigstzinsen könnten in den kommenden Jahren Trippelschritt für Trippelschritt zu einem Ende gelangen. Dies führte dazu, dass die Renditen (Marktzinsen) europäischer Staatsanleihen weitere Schritte nach oben machten. Die zehnjährige Bundesanleihe zum Beispiel rentierte so hoch wie seit Januar 2016 nicht mehr.

Ein weiterer Höhepunkt der Woche war die Anhörung Janet Yellens vor dem US Kongress am Mittwochnachmittag. Hier äußerte sie die Befürchtung, dass es für die US-Notenbank recht schwer werden könnte, das selbstgesetzte Inflationsziel zu erreichen. Des Weiteren seien die US-Leitzinsen nicht allzu weit von der aktuellen sogenannten „neutralen Rate“ der Zinsen entfernt. Dies wurde vom Markt so aufgefasst, dass die US-Notenbank nach den beiden Zinserhöhungen im März und Juni mit ihrem Erhöhungszyklus nunmehr sehr vorsichtig vorgehen werde, und erst einmal eine Pause einlegen werde. So gaben die Renditen der US-Staatsanleihen am Mittwoch nach (was dem Goldpreis half), legten aber genau um diese Verluste am Donnerstag wieder zu (was dem Goldpreis schadete). Auch der Euro geriet seit Mittwochmorgen etwas außer Puste und scheiterte somit zunächst einmal an der großen Hürde von 1,15 €/US$.

In US-Dollar betrachtet, handelte Gold am vergangenen Freitagmorgen bei 1.222 US$/Unze. Es stieg unmittelbar nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten auf 1.228 US$/Unze, erzielte aber am Montag dann auch ein Vierwochentief von 1.205 US$/Unze. Im Wochenverlauf kletterte es dann noch einmal auf 1.225 US$/Unze am Mittwochnachmittag – nach Mrs. Yellens oben erwähnter Rede. Gold gab aber dann gestern mit den wieder ansteigenden Renditen leicht nach und handelt nun aktuell bei 1.218 US$/Unze.  

Gegen den Euro betrachtet, handelt Gold ebenfalls etwas leichter. Hier gab der Xetra-Gold-Preis von 34,40 €/Gramm am vergangenen Freitag bzw. 34,50 €/Gramm nach den US-Arbeitsmarktdaten am Montag auf das Wochentief bei 34,00 €/Gramm nach. Gestern allerdings handelte Xetra-Gold – als mittags der Euro etwas schwächelte – wieder bei 34,50 €/Gramm. Verlor dann allerdings am Abend und heute Nacht leicht auf momentane 34,35 €/Gramm.

Mit Spannung erwarten die Marktteilnehmer nun heute Nachmittag die US-Verbraucherpreisdaten ebenso wie den Auftakt der Saison der Quartalsberichtserstattung der US-Firmen. Montagnacht gibt es viele Daten, die Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Stärke Chinas erlauben könnten, unter anderem das BIP im 2. Quartal. Ansonsten werden wir uns wahrscheinlich weiterhin mit der Frage beschäftigen, was die EZB und die US-Notenbank in den kommenden Monaten alles anstellen könnten.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames, sommerlich-schönes Wochenende.

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