Gold handelt trotz des festeren US-Dollars behauptet
Marktkommentar Michael Blumenroth – 15.02.2017
Wöchentlicher Marktbericht
Wie vergangene Woche schon angedeutet, muss ich diese Woche die wöchentlichen Zeilen bereits heute aussenden. Nächste Woche komme ich leider nicht dazu, zur Feder zu greifen, so dass mein nächster Wochenkommentar dann am 3. März an dieser Stelle zu lesen sein wird.
Bis dato haben wir im Verlauf dieser Woche eine Seitwärtsbewegung am Goldmarkt gesehen. Was aber in Anbetracht der wieder steigenden Renditen besonders in den USA und dem gegen die G10-Währungen festeren US-Dollar kein so schlechtes Ergebnis ist.
Das bisherige Hauptereignis dieser Woche war die gestrige Anhörung der US-Notenbankchefin Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Hiervon hatten sich die Marktbeobachter Hinweise erhofft, ob die Fed vielleicht doch schon im März zu einer Zinserhöhung schreiten könnte. Wie gewohnt hat sich Yellen aber auf nichts festgelegt, wobei ihre Rede von den meisten Analysten dahingehend interpretiert wurde, dass sie lieber zu früh als zu spät die Zinsen weiter anheben würde, um im Eventualfall der nächsten Rezession dann die Zinsschraube wieder in die andere Richtung drehen zu können.
Dies sorgte wie eben schon kurz angedeutet für steigende Renditen der US-Staatsanleihen und einen gegen die Währungen der Industrieländer festeren US-Dollar (wobei erstaunlicherweise die Schwellenländerwährungen gegen den Greenback zulegen konnten). Dies bremste dann gestern den Goldpreis etwas aus, der sich gerade wieder angeschickt hatte, einen Blick gen Norden im Kurschart zu werfen. Wurde Gold am vergangenen Freitagvormittag noch um die 1.223 US$/Unze herum gehandelt und am Freitagabend dann bei 1.237 US$/Unze, so setzte es gleich am Montag stramm auf sein bisheriges Wochentief bei 1.219,50 US$/Unze zurück. Schon am Dienstag handelte es dann aber wieder bei 1.234 US$/Unze, und zwar unmittelbar bevor Janet Yellen es (s.o.) ausbremste. Aktuell handelt es bei 1.226 US$/Unze und somit trotz des Gegenwindes von den Anleihe-, Aktien- und Währungsmärkten noch 3 US$ höher als in der Vorwoche.
Investoren in der Eurozone profitieren von dem etwas nachgebenden Kurs unserer Gemeinschaftswährung. Von 36,95 €/Gramm am vergangenen Freitag kletterte der Xetra-Gold-Preis gestern auf ein Wochenhoch bei 37,40 €/Gramm. Da der Euro heute Morgen weiter nachgab, handelt Xetra-Gold auch aktuell bei 37,40 €/Gramm.
Heute Nachmittag folgen noch viele wichtige Konjunkturdaten (u.a. die Verbraucherpreisdaten) aus den USA. Danach werden die Marktbeobachter sich wohl eher wieder den Fragen widmen, welche Auswirkungen die Politik der neuen US-Regierung auf die Wirtschaft haben wird. Und ob nicht die US-Notenbank vielleicht doch schon im März an der Zinsschraube drehen könnte (was aktuell nicht erwartet wird).
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich bis zum 3. März eine gute und erfolgreiche Zeit.