Gold gewinnt nach Veröffentlichung des Global Financial Stability Reports
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 29.10.2018
Zweimal jährlich bewertet der Internationale Währungsfonds (IWF) aktuelle und perspektivische Marktrisiken im Rahmen seines Global Financial Stability Reports. Nachdem bereits im April-Report eine Zunahme kurzfristiger Risiken konstatiert wurde, meldete der IWF im zweiten Report am 10. Oktober 2018 eine Zunahme systemischer Marktrisiken. Daraufhin kam es zu deutlichen Marktbewegungen, die laut World Gold Council einmal mehr die Bedeutung von Gold im Depot unterstreichen.
Zunahme von systemischen Risiken gibt Gold Auftrieb
Nach der Veröffentlichung des Reports gaben die Aktienmärkte in Europa binnen drei Tagen um 3 Prozent nach, in den USA und Asien sogar um 4 Prozent. Der US-Goldpreis blieb zunächst stabil, um dann deutlich zu steigen. Der IWF hatte in seinem Report speziell auf die Zunahme von Spannungen im Welthandel, verstärkte Probleme in Schwellenländern und die Überhitzung am US-Aktienmarkt hingewiesen. Laut dem World Gold Council ist die CAPE-Ratio, das inflationsbereinigte Kurs-Gewinn-Verhältnis, zurzeit extrem hoch; lediglich kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase war es noch höher.
Goldpreis in Euro legt seit Ende September um 6 Prozent zu
Das Gramm Gold kostete am 27. September 32,60 € und verteuerte sich bis zum 23. Oktober 2018 um knapp 2 Euro auf 34,56 €. Neben den im Global Stability Financial Report aufgezeigten globalen Risiken ist in den letzten Wochen auch noch die EU-interne Krise um den italienischen Staatshaushalt hinzugekommen, welche die Stabilität der Gemeinschaft über den Brexit hinaus bedroht. Allerdings hat in diesem Zeitraum auch der Euro gegenüber dem US-Dollar nachgegeben, was den Goldpreis zusätzlich stärkte. Die Marktbewegungen der letzten zwei Wochen zeigen nach Ansicht des World Gold Council deutlich, wie wichtig Gold im Portfolio gerade vor dem Hintergrund ungelöster geopolitischer Probleme ist.