Gold gerät zum Ende vergangener Woche unter Druck, steigt aber heute Morgen etwas an

Marktkommentar Michael Blumenroth – 08.03.2019

Wöchentlicher Marktbericht

Nachdem die Goldpreise in der vergangenen Woche nicht erfolgreich dabei waren, neue zyklische Höchststände zu erreichen, zogen am vergangenen Freitag offenbar einige frustrierte Anleger die Notbremse und verkauften ihre Gold-Positionen. Insbesondere in den USA scheinen größere Bestände an Gold ETFs verkauft worden zu sein.

EZB überrascht mit Verlängerung der Niedrigzinsphase

Im Laufe der Woche handelte das Gold recht lustlos und, wie die meisten anderen Märkte, in hoffnungsvoller Erwartung der gestrigen EZB-Sitzung. Hier wurden Marktteilnehmer von Beschlüssen über neue Geldspritzen in Form von Langfristtendern an Banken ebenso überrascht von mit der Ankündigung, dass Zinsen mindestens bis Anfang 2020 auf dem derzeitigen Niedrigst-Niveau belassen werden. Außerdem wird sich die EZB ganz im Gegensatz zu ihren Kollegen bei der US-Notenbank wesentlich länger damit Zeit lassen, ihre Bilanzsumme – also das Portfolio angekaufter Staatsanleihen – zu verkleinern. Mit anderen Worten, die EZB wird weiter geldpolitisch sehr expansiv tätig sein. Zudem zeichnete EZB-Präsident Mario Draghi ein recht düsteres Bild von der Konjunktur der Eurozone für das Jahr 2019. 

Sicherer Hafen Gold macht weniger Verluste als Staatsanleihen und Aktien

Dies alles zusammengenommen führte unter Marktteilnehmern nach einigem Nachdenken zu Schreckreaktionen. Sowohl die Renditen der Staatsanleihen als auch der Euro und die Aktienmärkte gerieten unter Druck. Auch viele Rohstoffe verloren an Wert. Gold hingegen konnte heute Morgen als sicherer Hafen (ebenso wie der japanische Yen) leicht zulegen.

Gold in US-Dollar leicht schwächer

In US-Dollar betrachtet handelte das Gold am Freitagvormittag vergangener Woche bei 1.306 $/Unze. Es rutschte dann noch am Freitag unter die Marke von 1.300 $/Unze abwärts auf  1.290 $/Unze und setzte im Wochentief vor der EZB-Ankündigung gestern auf 1.281 $/Unze zurück. Heute Nacht kam es zu einer kleinen Gegenreaktion, sodass der Goldpreis bis auf 1.295 $/Unze zurück kletterte und auch aktuell bei 1.293 $/Unze notiert.

Euro auf neuem Tiefstand

Der Euro handelte gegen den US-Dollar in der ersten Wochenhälfte kaum bewegt und etwas leichter. Gestern nach der EZB-Sitzung stürzte er dann auf ein 22-Monatstief bei 1,1177 ab und erholte sich seitdem nur leicht. Dies konnte sogar den Verlust des Goldpreises in US-Dollar überkompensieren.

Gold in Euro mit Wochengewinn

So sank denn auch der Preis für Xetra-Gold von 36,95 €/Gramm am vergangenen Freitagmorgen bis auf 36,45 €/Gramm am Montagnachmittag. Nach der EZB-Sitzung stieg er dann aber aufgrund des schwachen Euro auf nunmehr 37,10 €/Gramm an und handelt damit etwas höher als vergangenen Freitagmorgen.

Marktbeobachter blicken auf Notenbanken und US-Arbeitsmarktdaten

Neben der EZB sind auch andere Notenbanken (Australien, Kanada, Schweden) im Laufe dieser Woche in Verdacht geraten, ihre geldpolitischen Liquiditätsspritzen noch weitaus längere Zeit aufgeladen zu lassen, als dies die Märkte noch vor wenigen Tagen oder Wochen vermutet hätten. Dies könnte über das andauernd niedrige Zinsumfeld dann auch dem Goldpreis helfen. Heute Nachmittag sollten die US-Arbeitsmarktdaten inklusive der Daten über die Lohnentwicklung in den USA im Fokus stehen.


Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes, nicht allzu verregnetes Wochenende.

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