Gold gerät im Wochenverlauf leicht unter Druck
Marktkommentar Michael Blumenroth – 19.10.2017
Wöchentlicher Marktbericht
Auch in dieser Woche muss ich aus terminlichen Gründen diese Zeilen bereits am Donnerstag zu Papier bringen. Nächste Woche gibt es dann eine Woche Pause, bevor dann übernächste Woche passend zur Edelmetallmesse in München der nächste Marktkommentar folgt.
Während uns draußen Petrus mit einem Goldenen Oktober verwöhnte, glänzte das edelste aller Metalle in dieser Woche nicht so hell, wie es dies vielleicht hätte tun sollen. Aber es gab ja auch einigen Gegenwind, der den Goldpreisen ins Gesicht blies.
Zum einen scheint der Bedarf an sicheren Häfen zu Zeiten, zu denen die Aktienindizes in den USA und in Deutschland von Rekord zu Rekord eilen, nicht sonderlich groß zu sein. Wobei sich hier natürlich die Frage stellt, ob es vielleicht für einige Marktakteure doch ratsam wäre, gerade jetzt Goldpositionen zur partiellen Absicherung von Gewinnen an den Aktienmärkten einzugehen. Dennoch, in dieser Woche spielt die Musik bislang an den Aktienmärkten.
Des Weiteren konnte der US-Dollar gegen einige Produzentenwährungen in dieser Woche bis dato zulegen. Und seit Dienstagabend geht es nun auch mit den Renditen der Staatsanleihen in den USA und in Europa wieder aufwärts. Alles Dinge, die dem Goldpreis nicht wirklich gut tun. Zu Beginn der Woche standen denn auch eher Palladium (erstmals seit 16 Jahren wieder über der Marke von 1.000 US$/Unze) und Kupfer (erzielte ein Dreijahreshoch und kletterte über 7.000 US$/Tonne) im Fokus, denn das Gold.
Dennoch kletterte Gold in US-Dollar betrachtet zunächst aufwärts. Handelte Gold am Donnerstag vergangener Woche noch bei 1.293 US$/Unze, so marschierte es bis Montagmittag aufwärts auf 1.306 US$/Unze. Seitdem blickte das edelste aller Metalle aber eher südwärts und fiel recht kontinuierlich bis auf 1.276,50 US$/Unze in der Nacht zu Donnerstag. Aktuell (Donnerstag, 09 Uhr) handelt Gold in US-Dollar betrachtet bei 1.281 US$/Unze.
Auch gegen Euro betrachtet gab der Goldpreis etwas nach. Von 35,10 €/Gramm am vergangenen Donnerstag legte der Xetra-Goldpreis mit steigenden Goldpreisen und einem leicht zurücksetzenden Kurs des Euro zunächst auf 35,60 €/Gramm am Montag zu. Im weiteren Verlauf der Woche gab er dann aber ein Stück nach, insbesondere von Montag auf Dienstag. Nach einem bisherigen Wochentief von 34,80 €/Gramm heute Nacht, konnte der Xetra-Gold-Preis wieder leicht auf 34,85 €/Gramm ansteigen, wo er auch aktuell notiert.
In den nächsten beiden Wochen könnte es nun spannend werden. Am Donnerstag, dem 26. Oktober, werden die Marktbeobachter gebannt an Mario Draghis Lippen hängen, um zu hören, wie die EZB im Jahr 2018 mit ihrem Anleiheankaufprogramm fortfahren möchte. In den darauf folgenden Tagen bis zum 3. November könnte US-Präsident Trump auch endlich die Katze aus dem Sack lassen, und seinen Vorschlag, wer neue/r Fed-Vorsitzende/r wird, verkünden.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames Wochenende und eine gute Zeit bis zum nächsten Marktbericht.