Gold-ETFs: Gleich zwei Rekorde im 1. Quartal
Aktuelles Arnulf Hinkel – 17.04.2020
Die zeitweise massiven Verkäufe von Gold-ETFs seitens Spekulanten und Institutionellen Investoren zur Erhöhung ihrer Liquidität hat dem seit Ende 2018 bestehenden Aufwärtstrend bei der Nachfrage nach Gold-ETFs und -ETCs mit physischer Hinterlegung keinen Abbruch getan. Der hochvolatile Goldkurs hat Anleger auch im ersten Quartal 2020 nicht davon abgehalten, Gold als Absicherung gegen die Schwankungen auf den Aktienmärkten und die wirtschaftliche Unsicherheit in Zeiten der Covid-19-Pandemie zu kaufen.
Höchste Quartalszuflüsse aller Zeiten
Laut aktuellen Angaben des World Gold Council hat sich das in Gold-ETFs und -ETCs mit physischer Hinterlegung investierte US-Dollarvermögen im ersten Quartal dieses Jahres um US$23 Mrd. erhöht, was einem Nettozufluss von 298 Tonnen Gold entspricht. Dies ist gleichzeitig der höchste Zuwachs an hinterlegtem Gold seit 2016. Im Jahresverlauf betrachtet hat sich das in goldbasierte ETFs und ETCs investierte Vermögen seit dem ersten Quartal 2019 um 57 Prozent, das entspricht 659 Tonnen, erhöht.
In ETFs und ETCs verwalteter Goldbestand auf Allzeithoch
Weltweit erhöhte sich in nahezu allen Regionen und Ländern die Goldnachfrage im ersten Quartal 2020 kräftig, in Europa und Asien sogar zweistellig. Nach einem nochmaligen Anstieg der Nachfrage im März und in den ersten Apriltagen steht der in ETFs und ETCs verwaltete weltweite Goldbestand nun bei 3.210,3 Mio. Tonnen. (Stand: 3. April 2020). Europa führte die Zuflüsse an, wobei sich das Vereinigte Königreich mit einem Zuwachs von 94 Tonnen Gold als Spitzenreiter erwies. Prozentual die größten Zuwächse verzeichneten Irland mit 98 Prozent, Frankreich mit 51 Prozent und die Türkei mit 30,9 Prozent. Von den 18 Staaten mit dem größten in ETFs und ETCs verwalteten Goldvermögen gab es allein in Malaysia bedeutende Abflüsse in Höhe von 47,3 Prozent, was allerdings einem Bestand von lediglich 3,7 Tonnen Gold entspricht.