Gold-ETCs in Europa sind 2022 rund 41 Tonnen gewachsen
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 18.10.2022
Während der Bestand an Gold-ETFs in den USA und Kanada in diesem Jahr bis Anfang Oktober um 20,5 Tonnen zurückgegangen ist, sind die Goldbestände in ETCs mit physischer Besicherung der EU und ihren Nachbarstaaten nach aktuellen Angaben des World Gold Council um 40,9 Tonnen gewachsen. Das liegt nicht nur an der im Vergleich zu Übersee angespannteren geopolitischen Lage und der drohenden Stagflation, sondern auch daran, dass das Edelmetall in Euro im bisherigen Verlauf des Jahres 2022 deutlich positiver performt hat als in US-Dollar. Auf das Jahr gesehen ist auch der in ETFs verwaltete Goldbestand in Asien geschrumpft: Das Minus beträgt hier 15,3 Tonnen. In den übrigen Regionen verzeichneten Goldbestände einen leichten Zuwachs von 1,6 Tonnen, hier vor allem in der Türkei, die zurzeit mit einer Inflationsrate von 83 Prozent zu kämpfen hat.
Auch global ist die Bilanz bei Gold-ETFs/ETCs positiv
Weltweit stehen den Abflüssen aus goldgedeckten ETFs und ETCs in Höhe von 131,2 Tonnen Zuflüsse in Höhe von 137,9 Tonnen gegenüber. Das ist insofern bemerkenswert, als die US-basierten Goldfonds mit physischer Besicherung bereits seit Anfang des Jahres mehr Ab- als Zuflüsse verzeichnen. Besonders in der ersten Jahreshälfte verzeichneten fast alle anderen Regionen Zuflüsse, wodurch der globale in ETFs/ETCs verwaltete Goldbestand Mitte Juli 2022 mit 3.738,1 Tonnen einen der höchsten Stände aller Zeiten erreichte.
In der zweiten Jahreshälfte mehren sich Abflüsse in fast allen Regionen
Nach Nordamerika und Asien verzeichnen auch mehr EU-Länder und deren Nachbarstaaten Abflüsse aus physisch besicherten Gold-ETCs – wenn auch im Vergleich zu Übersee deutlich geringere Volumina. Allerdings haben sich die Abflüsse in den letzten Wochen verstärkt: Betrugen diese im August noch 4,7 Tonnen, waren es im September 35,5 Tonnen, wovon 18,8 Tonnen allein aus UK-basierten Goldfonds abflossen.