Gold erobert die Marke von 1.800 US$ zeitweise zurück

Marktkommentar Michael Blumenroth – 29.10.2021

Verglichen mit den teilweise recht deutlichen Kursbewegungen, insbesondere an den Anleihemärkten, waren diejenigen an den Goldmärkten recht verhalten. Mit immer wieder aufs Neue überraschend hohen Inflationsraten rund um den Globus preisen die Investoren nun wesentlich beherztere Zinsschritte ein als die Notenbanken selbst. Musterbeispiel dafür ist zum Beispiel Australien. Die dortigen Währungshüter planen erste Zinsschritte nicht vor dem Frühjahr 2024, die Märkte preisen jedoch bereits drei Zinsanhebungen zu jeweils 0,25 Prozentpunkten im kommenden Jahr ein. Ein ähnliches Bild gibt es in Kanada; selbst für die EZB wird nun ein erster Zinsanstieg um 0,2 Prozentpunkte im kommenden Jahr an den Märkten gespielt.

Gleichzeitig sinken jedoch die Renditen langlaufender Staatsanleihen, da zum einen frühzeitige Leitzinserhöhungen bedeuten könnten, dass die Inflation schnell zurückgedrängt würde und somit insgesamt weniger Zinsanhebungen in dem Zinszyklus nötig wären. Zum anderen könnte der wirtschaftliche Aufschwung abgebremst werden, was ebenfalls in Summe eine geringere Anzahl von Zinserhöhungen nötig machen würde.

Inflationserwartungen steigen weiter

Spannend wird es nun in den kommenden Wochen: Haben jene Märkte recht, die schnellere Zinserhöhungen als die Notenbanken vorhersagen, oder stehen die Notenbanken ihre aktuell oft noch sehr expansive Geldpolitik längere Zeit durch?

Ersteres könnte den Goldpreis ausbremsen, letzteres stützen. Im Moment herrscht an den Märkten für kurzfristige Anleihen noch etwas Tohuwabohu, sodass sich noch kein klarer „Gewinner“ herausschält – Gold profitiert derweil leicht von den weiter ansteigenden Inflationserwartungen.

Stabiler Goldpreis

Aufgrund der unklaren Gemengelage handeln die Goldpreise somit im direkten Vergleich zum Stand von vor zwei Wochen nahezu unverändert. Sie sanken zunächst von 1.795 US$ pro Unze am Freitag vorvergangener Woche bis auf 1.760 am darauffolgenden Montagvormittag. Am Freitag vergangener Woche wurde die höchste Notierung der vergangenen 14 Tage bei 1.814 erzielt. Danach verkleinerten sich die täglichen Handelsspannen etwas – Gold blieb dabei meist in Sichtweite der Marke von 1.800. Heute Morgen handelt Gold jedoch wieder etwas leichter bei rund 1.795 US$ pro Unze.

Xetra-Gold handelte recht parallel, da auch die Bewegungen des Euro/US-Dollar-Kurses nicht sehr ausgeprägt waren. Während der üblichen Handelszeiten fiel er von 49,70 € pro Gramm am vorvergangenen Freitag bis auf 48,85 am darauffolgenden Montagmittag. Schritt für Schritt robbte sich der Preis bis auf 50,15 gestern Nachmittag vor, bevor es wieder etwas retour ging – geschuldet auch dem etwas festeren Kurs des Euro zum US-Dollar. Heute Morgen dürften zum Handelsstart ungefähr 49,50 €/Gramm aufgerufen werden.

Highlights der kommenden Woche

In der kommenden Woche stehen einige Highlights auf der Agenda, unter anderem die Sitzung der US-Notenbank, eine mögliche erste Zinsanhebung der Bank of England und die US-Arbeitsmarktdaten.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes Halloween-Wochenende, teilweise auch ein dank Allerheiligen verlängertes.

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