Gespanntes Warten auf die französische Präsidentschaftswahl
Marktkommentar Michael Blumenroth – 21.04.2017
Wöchentlicher Marktbericht
Eine nachösterliche Woche, in der an vielen Märkten eher ein ruhiges Handelsgeschehen zu beobachten gewesen war. So im Großen und Ganzen auch für den Goldmarkt. Am Ostermontag, als die meisten Händler in Europa einen freien Tag genossen, konnte das edelste aller Metalle in US-Dollar betrachtet auf den höchsten Kurs seit Mitte November steigen. Nämlich auf 1.295 US$/Unze. Dies alles ging Hand in Hand mit dem Fall des US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Mitte November (gemessen am US-Dollar DXY-Index) und dem Rückgang der Renditen für zehnjährige Staatsanleihen der USA auf neue Jahrestiefrenditen für das Jahr 2017. Im Wochenverlauf änderte sich dies dann wieder und die Bewegungen kehrten sich teilweise um. Der größte Aufreger an den Märkten war die Ausrufung von Neuwahlen in Großbritannien. Dies hatte aber auf die Märkte für die Edelmetalle eher geringe Auswirkungen. Im Fokus stehen an den Märkten weiterhin die Präsidentschaftswahlen in Frankreich mit der ersten Runde an diesem Sonntag. Hier hat sich vielleicht in den letzten ein/zwei Tagen eine leichte Sorglosigkeit breit gemacht, was den Ausgang des ersten Wahlgangs angeht – was auch die Goldpreise als sicherer Hafen par excellence marginal abrutschen ließ.
Handelte Gold am Gründonnerstag in der vergangenen Woche noch bei 1.288 US$/Unze, so kletterte es wie eben erwähnt Montagnacht auf den höchsten Stand seit der US-Wahlnacht am 9. November, nämlich auf 1.295,50 US$/Unze. Nachdem am Mittwochnachmittag scheinbar ein größerer Verkaufsauftrag durch die Märkte ging und sich der US-Dollar auch wieder befestigt hatte, fiel der Goldpreis auf ein Wochentief bei 1.274,50 US$/Unze. Aktuell handelt es wieder etwas fester bei 1.281 US$/Unze.
Beim Xetra-Gold wurde das Wochenhoch bereits am Gründonnerstag markiert. Von 38,85 €/Gramm stieg es noch einmal leicht auf 38,95 €/Gramm. Im Verlauf dieser Woche bröckelte es dann etwas ab und setzte bis auf 38,11 €/Gramm gestern Morgen zurück – auch wegen des zu der Zeit recht festen Kurs des Euro gegen den Greenback. Aktuell notiert es wieder fester bei 38,40 €/Gramm.
Viel wird nun vom Wahlergebnis in Frankreich abhängen. Sollten die Herren Macron und Fillon in die zweite Runde kommen, könnte ‚sichere Hafen‘ – Positionen aufgelöst werden. Würden allerdings Le Pen und Melenchon das Rennen unter sich ausmachen, wäre eine Flucht in sichere Häfen möglich. Bei gemischten Kombinationen (moderat/populistisch) käme es auf die Stimmverteilung an. Abgerechnet wird dann im zweiten Wahlgang am 7. Mai.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein sehr sonniges, frühlingshaft entspanntes Wochenende.