Geldpolitik rückt allmählich in den Fokus

Marktkommentar Michael Blumenroth – 07.08.2025

Wöchentlicher Marktbericht

Hiermit melde mich aus der Schreibpause zurück, während gefühlt die halbe Welt im In- und Ausland im Urlaub zu sein scheint. Dies gilt für die Finanzmärkte natürlich nicht. Diese kennen keine Pause, außer an Wochenenden oder Feiertagen. Gerade in der vergangenen Woche ballten sich die Ereignisse, schließlich endete die „Zollpause“ der US-Regierung – bevor sie dann noch kurzfristig bis zum heutigen Donnerstag verlängert wurde. Neben einer Sitzung der US-Notenbank Fed standen zudem die US-Arbeitsmarktdaten im Datenkalender.

Schauen wir uns das mal im Einzelnen an:

Im Fokus standen insbesondere die Zollverhandlungen zwischen den USA und Japan und der EU.

Hier wurde von US-Präsident Trump – wenn man jetzt einmal von Ausnahmen wie Stahl oder Aluminium absieht – ein Basiszollsatz von 15 Prozent für Exporte aus Japan bzw. den EU-Ländern in die USA hinein verordnet. Das ist deutlich mehr als zu Jahresbeginn, allerdings hatte Trump zuvor mit höheren Zollsätzen gedroht, sodass sich die Märkte nahezu erleichtert zeigten. Risikotitel wie Aktien erhielten Rückenwind, die US-Aktienleitindizes kletterten teilweise auf Rekordhöchststände.  

Fed dämpft Erwartungen auf baldige Zinssenkung

Am 30. Juli äußerte sich der Gouverneur der US-Notenbank Fed im Anschluss an die Notenbanksitzung merklich zurückhaltender, was das Thema Zinssenkungen anbelangt, als dies an den Finanzmärkten erwartet worden war. Dies sorgte unmittelbar für einen starken Anstieg der Renditen der US-Staatsanleihen sowie eine robuste Aufwertung des US-Dollars.

Schwache US-Arbeitsmarktdaten

Retour ging es dann am 1. August, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten für den Monat Juli unerwartet schwach ausfielen. Insbesondere eine deutliche Abwärtsrevision der zuvor gemeldeten Daten zu den Neueinstellungen im Mai und Juni um rund 258.000 sorgten dafür, dass eine Leitzinssenkung der Fed bereits im September anschließend an den Zinsterminmärkten mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit eingepreist wurde. Die Renditen der US-Staatsanleihen gaben besonders in den kurzen Laufzeiten ungewöhnlich kräftig nach, der US-Dollar gab seine Gewinne vom 30. Juli wieder ab.

Gold mit leichten Wochengewinn

Diese Ereignisse ließen die Goldpreise nicht unbeeindruckt, wobei die Kursveränderungen jedoch meist nicht dramatisch waren. Am Donnerstagmorgen, dem 17. Juli, notierte Gold bei 3.340 US$ je Unze und bewegte sich bis zum 23. Juli aufwärts bis auf rund 3.439 – ein Ein-Monatshoch. Danach ging es aber abwärts, insbesondere im Anschluss an die oben erwähnte Fed-Sitzung. Am 30. Juli wurde der Tiefpunkt bei 3.268 US$ pro Unze markiert, ein Ein-Monatstief. Nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten ging es dann aber wieder retour bis auf 3.390. In den heutigen Handelstag startet Gold bei rund 3.375.

Auch der Xetra-Gold-Preis bewegte sich zeitweise recht stark, hier spielten auch die robusten Schwankungen im Wechselkurs des Euros zum US-Dollar eine Rolle. Während der üblichen Handelszeiten stieg er von 92,35 € pro Gramm am Donnerstagmorgen, dem 17. Juli, bis auf 94,15 am 22. Juli. Nach einem Rücksetzer bis auf 91,20 bereits am 25. Juli hüpfte er zurück auf 94,20 am 5. August. Sollte der Preis von 8 Uhr auch zum Handelsstart noch gültig sein, dürfte Xetra-Gold heute Morgen bei etwa 93,00 € pro Gramm in den Handel starten. 
Zölle und Leitzinsen bleiben dominante Themen

Die momentan ferienbedingt ausgedünnten Handelsplätze könnten weiterhin starke Volatilität zur Folge haben. Das Thema Zölle bleibt wichtig. Stand heute Morgen waren beispielswiese die Schweiz mit 39 Prozent und Indien ab dem 27. August mit 50 Prozent belegt. Zunehmend in den Vordergrund spielten sich zuletzt jedoch wieder die Fragen, wann und wie oft die Fed in den kommenden Monaten die Zinsen senken werde.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein sommerliches, vermutlich auch recht warmes Wochenende. 

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