Frankreichwahl und erwartete US-Zinserhöhung lasten auf dem Gold
Marktkommentar Michael Blumenroth – 28.04.2017
Wöchentlicher Marktbericht
Nicht nur draußen herrschten diese Woche zeitweilig recht frische kalte Winde. Auch dem Gold blies bereits am Montag etwas Gegenwind ins Gesicht.
Grund hierfür waren die Ergebnisse der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Das aus Sicht der Märkte schlimmstmögliche Ergebnis, nämlich eine Stichwahl der eher EU-skeptischen Bewerber Le Pen und Melenchon, wurde vermieden. Stattdessen ging Emmanuel Macron mit den meisten Stimmen über die Ziellinie und erreichte die Stichwahl gegen Marine Le Pen. Wichtig ist auch, dass die Demoskopen den Wahlausgang recht präzise vorhergesagt hatten, und diese für die zweite Runde momentan einen Vorsprung von 20 Prozentpunkten für Macron vorhersagen.
Das Wahlergebnis sorgte einerseits für kräftige Zugewinne und teilweise auch Rekordstände (DAX®) europäischer Aktienindizes. Und andererseits für die Auflösung von Positionen in sicheren Häfen. So verloren bereits in der Nacht zu Montag der Yen, der Franken und die Goldpreise an Wert. Dies auch, da mittlerweile die Erwartungen an weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank wieder etwas steigen.
Gegen US-Dollar betrachtet fielen die Goldpreise von 1.285 US$/Unze am Montag zum Handelsstart bis auf 1.260 US$/Unze. Aktuell handelt es etwas höher bei 1.267 US$/Unze. Auch Xetra-Gold verlor an Wert, auch wegen des nach der Frankreich-Wahl etwas festeren Kurs des Euro. Von 37,75 €/Gramm purzelte es bis auf 37,10 €/Gramm und handelt nun bei 37,22 €/Gramm.
Heute Nachmittag gibt es noch eine Menge an Konjunkturdaten aus den USA, inklusive der ersten Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal. Wichtiger dürfte aber die Sitzung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche werden. Hier warten die Marktteilnehmer auf Hinweise, ob es bereits im Juni zu einer nächsten Zinserhöhung kommen könnte.
Ein hoffentlich sonniges (langes) Wochenende wünsche ich Ihnen allen.