Fed-Chef liefert Rückenwind für Goldpreise

Marktkommentar Michael Blumenroth – 02.12.2022

Wöchentlicher Marktbericht

Richtig spannend wurde es in dieser Woche nicht nur in den Stadien von Doha, sondern auch an den Märkten. Bis zum Mittwochabend hatten diese sich noch in Hab-Acht-Stellung befunden, dann stieg der Gouverneur der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, in den Ring und legte im Rahmen einer Rede in Washington seine Sicht der geldpolitischen Dinge dar. Für mich persönlich etwas erstaunlich waren die starken Marktreaktionen. Er hatte wenig bis nichts Neues gesagt, wenn man dies mit der Pressekonferenz im Rahmen der letzten Fed-Sitzung Anfang November vergleicht. Vielleicht waren die Märkte erleichtert, dass er noch einmal bekräftigte, dass der nächste Zinsschritt im Rahmen der Sitzung am 14. Dezember nicht mehr 0,75, sondern „nur noch“ 0,50 Prozentpunkt betragen dürfte. Die Marktakteure preisten jedoch nach der Rede auch ein, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungszyklus etwas früher beenden könnte als zuvor gedacht. Vielleicht gaben die Äußerungen Powells das nicht unbedingt her, aber die Märkte scheinen es so herausgelesen zu haben.

Euro hält sich über 1,05 US-Dollar

Die Renditen der US-Staatsanleihen sanken deshalb von Mittwochabend bis heute Morgen deutlich. An den Aktienmärkten, und hier insbesondere bei den zinssensitiven Technologieindizes, wurde hingegen „gefeiert“. Ein weiterer Nebeneffekt war, dass der US-Dollar an Wert verlor. Der Euro stieg zum US-Dollar erstmals seit Ende Juni über die Marke von 1,05. Die ersten zarten Lockerungen der Pandemieeinschränkungen in China, sinkende Kapitalmarktzinsen und ein schwächerer Kurs des US-Dollars, das war ein gesundes Umfeld für die Goldpreise.

Notierte Gold am Freitag vergangener Woche noch bei 1.755 US$ je Unze und am Montag im Wochentief bei 1.740, sprang es nach Powells Rede aufwärts und handelte gestern im bisherigen Wochenhoch bei 1.804. Auch beim Schreiben dieser Zeilen heute Morgen notiert es um acht Uhr fest bei rund 1.800.

Auch Xetra-Gold im Aufwind

Der Xetra-Gold-Preis legte trotz des im Wochenvergleich festeren Euros ebenfalls zu. Handelte Xetra-Gold am Freitag vergangener Woche morgens noch bei 54,15 € pro Gramm, sank es bis auf 53,80 am Montag, bevor es mit freundlicher Hilfe von Jerome Powell bis auf das Wochenhoch bei 55,15 emporschoss – alles während der üblichen Handelszeiten. Heute Morgen dürfte Xetra-Gold bei rund 55,00 in den Handel starten.

Heute Nachmittag dürften die US-Arbeitsmarktdaten die Märkte bewegen. In der kommenden Woche dürften sich die Märkte bereits mental auf die Vielzahl der Notenbanksitzungen in der übernächsten Woche vorbereiten.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes, obgleich vielleicht etwas kaltes Adventswochenende.

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