Europäische Goldfonds und ETCs dominieren Zuflüsse
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 19.02.2021
Erstmals seit Oktober 2020 ist der weltweit in ETFs und ETCs verwaltete Goldbestand wieder gewachsen, nachdem in den letzten zwei Monaten sogar Nettoabflüsse zu verzeichnen waren. Im Januar hingegen standen laut den aktuellen Daten des World Gold Council den globalen Abflüssen in Höhe von 20,1 Tonnen deutlich höhere Zuflüsse, nämlich 34,0 Tonnen Gold, gegenüber. Das insgesamt physisch hinterlegte Gold zur Besicherung von Goldfonds und Gold-ETCs betrug Ende Januar 3.765 Tonnen. Damit wurde der bisherige Rekordwert von 3.915,8 Tonnen nur um 4 Prozent verfehlt.
Europa überkompensiert Entwicklung in anderen Regionen
Der in europäischen ETFs und ETCs verwaltete Goldbestand wuchs im Januar um 17,5 Tonnen und glich damit die Abflüsse in anderen Regionen aus. Speziell in den USA überwogen mit 6,3 Tonnen die Abflüsse, und auch asiatische Gold-ETFs trugen mit einem Bestandsplus von 0,3 Prozent kaum zum Wachstum bei. Letzteres war allerdings nicht charakteristisch für die Entwicklung in dieser Region, denn der in asiatischen ETFs verwaltete Goldbestand ist in den letzten 12 Monaten um mehr als 50 Prozent gewachsen.
Drei Faktoren könnten 2021 die Goldnachfrage stützen
Wie der World Gold Council in seinem Gold Outlook 2021 ausführt, sind es vor allem die weltweit sehr hohen Staatsverschuldungen durch die Auswirkungen von Covid-19 auf die meisten Wirtschaftsbereiche, der wachsende Inflationsdruck sowie die verstärkte Möglichkeit von Kurskorrekturen auf den zurzeit sehr hoch bewerteten Aktienmärkten, die Anlegerportfolios belasten könnten und damit eine anhaltende Nachfrage nach Gold-ETFs und -ETCs stützen sollten. Dafür spricht nach Ansicht des Council auch die Tatsache, dass die Nachfrage nach Goldfonds und -ETCs im Januar gestiegen ist, obwohl sich der Goldpreis seit Wochen primär seitwärts bewegt. Das Gramm Gold bewegte sich im Januar in einem Preiskorridor von 48,63 bis 50,98 €, der Bestand von Xetra-Gold wuchs in diesem Zeitraum leicht um 1,3 Tonnen.