Wie volatil sind die einzelnen Anlageklassen langfristig?
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 08.12.2025
Die Volatilität einer Anlageklasse wird durch die Häufigkeit und Heftigkeit von Kursschwankungen um einen Durchschnittswert innerhalb eines bestimmten Zeitraumes gekennzeichnet. Die Volatilität bildet damit das kurzfristige Verlustrisiko einer bestimmten Anlage ab. Deshalb bevorzugen nicht nur risikoaverse Anleger einen Vermögensmix, der dem Portfolio eine überschaubare Gesamtvolatilität verleiht. Um diese relativ zuverlässig abzuschätzen, kann ein Blick auf die langfristige Volatilität der einzelnen Portfoliobestandteile helfen. Die Veröffentlichung „Gold as a strategic asset: 2025 edition” des World Gold Council hat die Volatilitäten ausgewählter Anlageklassen über einen Zeitraum von 20 Jahren untersucht.
Die Volatilität von Staatsanleihen ist am niedrigsten – aber auch die Rendite
Mit einer durchschnittlichen Tagesvolatilität von 3,7 Prozent in den letzten 20 Jahren bis Ende 2024 sind europäische Staatsanleihen in der Eurozone konkurrenzlos stabil. An zweiter Stelle kommen globale Aktien, die jedoch mit 15,29 Prozent bereits eine deutlich höhere Tagesvolatilität aufwiesen. Mit 15,48 Prozent nur wenig volatiler sind die BBG Commodities – ein Rohstoff-Index, der Futures auf verschiedenste Rohstoffe und landwirtschaftliche Produkte weltweit umfasst. Gold kommt gleich danach mit einer Tagesvolatilität von 15,6 Prozent und zählt damit zu den vier Anlageklassen mit der geringsten langfristigen Volatilität.
Höchste Volatilität: Aktien von Schwellenmärkten und Alternative Investments
Mit 18,5 Prozent deutlich volatiler entwickelten sich Aktien der Schwellenländer in den letzten 20 Jahren. Sie wurden sogar noch übertroffen von verschiedenen Anlageklassen, die als Alternative Investments bezeichnet werden, wie etwa Private Equity mit einer durchschnittlichen Tagesvolatilität von 22,59 Prozent und REITs für Kapitalanlagen im Immobiliensektor mit 29,74 Prozent.
Die höchste durchschnittliche Rendite der letzten 20 Jahre erwirtschafteten US-Aktien mit 10,41 Prozent, dicht gefolgt von Gold mit knapp 10 Prozent. Zum Vergleich: Die deutlich weniger volatilen Staatsanleihen performten mit -0,3 Prozent in diesem Zeitraum sogar leicht negativ.







