Ein Déjà Vu: Der Goldpreis sucht weiter seine Richtung
Marktkommentar Michael Blumenroth – 30.11.2018
Wöchentlicher Marktbericht
Auch in der bald abgelaufenen Woche gab es relativ wenig an Bewegung für die Goldpreise. Händler, die im Tagesverlauf stark schwankende Kurse bevorzugen, schauen da aktuell eher auf die Ölpreise, die je nach Nachrichtenlage schnell deutlich höher oder tiefer handeln.
US-Dollar schwächt ab
In der ersten Wochenhälfte waren dabei die Ölpreise eher unter Druck, da der US-Dollar gegen die meisten anderen Währungen auf dem Vormarsch war. Dies änderte sich schlagartig am Mittwoch gegen 18 Uhr, als der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, vor die Mikrofone trat. Er hörte sich nämlich wesentlich skeptischer als zuvor an, was weitere Zinserhöhungen in den USA im Jahr 2019 betrifft. Weniger Zinserhöhungen bedeuten in der Theorie weniger Potential für den US-Dollar, seine Rallye fortzusetzen. Und so fiel der Greenback denn auch seit Mittwochabend recht deutlich; insbesondere auch gegen Gold-Nachfragewährungen wie die indische Rupie und die türkische Lira. Außerdem gaben auch die Renditen/Marktzinsen der US-Staatsanleihen ein Stück nach. Dies war natürlich beides eine Unterstützung für den Goldpreis, womit dieser aber mehr oder weniger nur die Verluste des Dienstags wieder wettmachen konnte.
Goldpreis in US-Dollar erholt sich leicht
In US-Dollar betrachtet handelte das Gold am Freitagmorgen vergangener Woche bei 1.223 $/Unze. Infolge der Stärke des US-Dollars zu Beginn der Woche gab der Goldpreis zunächst nach und purzelte abwärts bis auf 1.211,50 $/Unze am Mittwochmittag. Nach Jerome Powells Rede schoss der Goldpreis gestern auf das Wochenhoch von 1.129 $/Unze, bevor er wieder etwas abbröckelte. Das edelste aller Metalle wird aktuell bei 1.224 $/Unze umgesetzt. Also sehr marginal über dem Vorwochenstand, nachdem es doch in einer sehr engen Handelsspanne umgesetzt wurde.
Eurokurs im Wochenvergleich stabil
Der Euro gab gegen den US-Dollar von Freitag letzter Woche bis zur Rede Powells am Mittwoch nach, konnte dann aber recht schnell wieder zulegen und handelt ebenfalls ungefähr dort, wo er am vergangenen Freitag schon umgesetzt wurde.
Mini-Gewinn für Xetra-Gold
So legte Xetra-Gold von 34,55 €/Gramm am vergangenen Freitagmorgen zunächst zu, und zwar bis auf 34,80 €/Gramm Dienstagvormittag (aufgrund der Schwäche des Euro). Danach ging es dann jedoch wieder zurück abwärts bis auf 34,55 €/Gramm am Mittwochnachmittag bzw. 34,60 €/Gramm heute Morgen. Also gibt es auch hier wenigstens einen Mini-Gewinn.
Handelskonflikt bleibt im Fokus
Aktuell warten die Märkte voller Spannung auf das Abendessen der Präsidenten der USA und Chinas morgen Abend. Gibt es hier Neuigkeiten bzw. gar die Möglichkeit einer Lösung im Handelskonflikt?
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames erstes Advents-Wochenende.