Die Zahl des Monats: 240.000 US-Dollar
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 01.08.2025
In keinem Land der Erde ist Goldschmuck so beliebt wie in Indien: 11 Prozent der weltweiten Goldbestände befinden sich im Besitz der indischen Bevölkerung. Ein Grund dafür ist die große Rolle, die Gold in indischen Traditionen und Bräuchen spielt. Während der Hochzeitssaison von Spätherbst bis in den Winter hinein kauft insbesondere die indische Mittelschicht so große Mengen Gold – für Brautkleider, Schmuck, Geschenke und Mitgift –, dass dies sogar spürbare Auswirkungen auf die Goldnachfrage weltweit hat. Wer in Indien mit Goldschmuck im wahrsten Sinne des Wortes glänzen will, muss sich daher etwas Besonderes einfallen lassen.
Ein Hemd aus 3,5 kg Gold mit Swarovski-Knöpfen
Datta Pughe, ein wohlhabender Geldverleiher aus der indischen Stadt Pimpri, ließ sich 2012 ein Hemd aus 22-karätigem Gold anfertigen – dazu passend trug er einen Gürtel, Armreifen und Ringe aus Gold. Als Hemdknöpfe wählte er außerdem sechs Swarovski-Kristalle. Insgesamt 240.000 USD kostete ihn das ungewöhnliche Kleidungsstück, das ihm den Namen „Gold Man of Pimpri“ einbrachte – und seinem Hemd einen Eintrag in das Guinness Buch der Rekorde. Wie er 2013 der Zeitung The Pune Mirror verriet, wollte er auf diese Weise Frauen beeindrucken – denn äußerlich sei er, wie er selbst anmerkte, nicht allzu attraktiv.
Kein Happy End für den Gold Man of Pimpri
Pughes demonstrativ zur Schau getragener Reichtum zog allerdings nicht nur Frauen an, die sich für gutsituierte Männer interessierten. Im Juli 2016 lockten ihn zwölf Männer in einen Hinterhalt und griffen ihn tätlich an. Noch am gleichen Tag erlag er seinen Verletzungen. Mit dem goldenen Hemd hatte die grausame Tat zwar nichts zu tun, wohl aber mit seiner geschäftlichen und gesellschaftlichen Stellung, wie die in Abu Dhabi ansässige Tageszeitung „The National“ unter Berufung auf Polizeiquellen im Oktober 2016 berichtete: Hintergrund der Tat waren wohl Streitigkeiten mit Geschäftsrivalen.