Die Zahl des Monats: 9.034
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 01.06.2024
Die deutschen Goldreserven sind mit 3.353 Tonnen die zweitgrößten der Welt – nur in den Tresoren der US-Notenbank Fed lagern mit 8.134 Tonnen noch mehr Goldbarren. Beide Zahlen sind beeindruckend – und verblassen doch im Vergleich zu den Goldmengen, die sich in deutschem Privatbesitz befinden: Mit 9.034 Tonnen halten die Einwohner Deutschlands fast 6 Prozent der weltweiten Goldvorkommen, wie die Steinbeis-Hochschule Berlin im Auftrag der Reisebank ermittelt hat. 3.805 Tonnen davon tragen ihre Besitzer in Form von Schmuck und Golduhren, der weitaus größere Teil ist jedoch in Form von Goldmünzen, Goldbarren oder physisch besicherten ETCs angelegt.
5.029 Tonnen Gold als Inflationsschutz und sicherer Hafen
Laut der kürzlich veröffentlichten „Reisebank Gold-Studie 2024“ besitzen 27,8 Millionen Deutsche 5.029 Tonnen Gold im Wert von insgesamt knapp 360 Mrd. € (Stichtag: 22. Mai 2024). Als Hauptmotivation für den Kauf des Edelmetalls gaben die befragten Privatanleger den Schutz vor Inflation und die Funktion von Gold als Wertspeicher an. Drei Viertel der Befragten erklärten außerdem, auch in Zukunft Gold kaufen zu wollen. Kein Wunder, denn 89,9 Prozent der Privatanleger, die bereits Gold besitzen, sind laut Umfrage mit ihrer Investition zufrieden.
Über eine Million Anleger haben 2023 erstmals Gold gekauft
4,4 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, erstmals Gold erworben zu haben. Auf die Gesamtheit der Goldbesitzer bezogen wären dies 12.223.200 Deutsche. Im Durchschnitt investierten die Goldkäufer im letzten Jahr 4.764 €. Während der Goldbesitz der Deutschen zu Investitionszwecken im Vergleich zur letzten Reisebank Gold-Studie 2022 zugelegt hat, ist der Goldbesitz insgesamt leicht gesunken: Angesichts der anhaltenden Goldrallye haben sich zahlreiche Schmuckbesitzer zumindest teilweise von ihrem Altgold getrennt, um Gewinne zu realisieren.