Die Zahl des Monats: 5.100 Meter
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 02.12.2019
Über die tiefsten Goldminen der Welt wurde an dieser Stelle schon berichtet: Sie liegen bis zu 4.000 Meter unter der Erde im Bergbaurevier Western Deep Levels in Südafrika und werden von der Minengesellschaft Anglo Gold Ashanti betrieben. Heute geht es um die höchstgelegene Goldmine der Welt, die bei der peruanischen Siedlung Rinconada in der Region von Puno zu finden ist. Genaugenommen ist es andersherum: Die Siedlung liegt in der Nähe der Goldmine, denn sie besteht hauptsächlich aus Minenarbeitern.
300 Meter höher als der Mont Blanc
Mit 5.100 Metern über dem Meeresspiegel liegt die höchstgelegene Goldmine der Welt bei Rinconada noch höher als der Mont Blanc, der sich mit 4.810 Metern geschlagen geben muss. Dieser Vergleich verdeutlicht auch eindrucksvoll, womit sich die Goldsucher bei Rinconada bei ihrer harten Arbeit arrangieren müssen: der extrem dünnen Luft. Sauerstoff ist ein knappes Gut in dieser Höhe. Aufgrund des niedrigen Luftdrucks können menschliche Lungen nur etwa halb so viel Sauerstoff aufnehmen wie auf Meeresspiegelniveau. Wer über einen längeren Zeitraum dort lebt, kann sich eine chronische Höhenkrankheit zuziehen, die tödliche Folgen haben kann. Aber nicht nur dieser Umstand macht Rinconada zu einer wenig einladenden Stadt. Es gibt dort weder fließendes Wasser noch ein zentrales System zur Müllentsorgung, mittlerweile jedoch immerhin Strom.
Mehr als 50.000 Menschen trotzen der Höhe
Seit vor rund 40 Jahren Rinconada gegründet wurde, ist die Bevölkerung ständig angewachsen, seit Beginn des Jahrtausends sprunghaft, bedingt durch steigende Goldpreise. Die Belohnung für solche Mühen, Entbehrungen und Gefahren für die eigene Gesundheit ist quasi ein Glücksspiel: Wer 30 Tage dort arbeitet bekommt keinerlei Lohn, darf aber das am 31. Tag gefundene Gold für sich allein behalten.