Die Zahl des Monats: 4.580
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 01.04.2019
Als der – fiktive – größte Goldschmuggler der Welt, Auric Goldfinger, im gleichnamigen James-Bond-Abenteuer von 1964 beschloss, in das Goldlager in Fort Knox einzubrechen, verfolgte er einen ebenso einfachen wie genialen Plan: Er wollte die dortigen Goldbestände radioaktiv verstrahlen, so dass sie unbrauchbar würden, und in Folge sein eigenes Goldvermögen im Wert stiege. Genial war der Plan deshalb, weil die klassische Vorgehensweise – das Gold von Fort Knox einfach zu rauben – schon rein logistisch unmöglich gewesen wäre. Gut 4.580 Tonnen Goldbarren lagern heute noch dort.
Vom Armee-Stützpunkt zum größten Lager der US-Goldreserven
Die 1862 als Fort Duffield während des amerikanischen Bürgerkriegs erbaute Festung gewann erst 1936 wieder erheblich an Bedeutung, als das US-Finanzministerium das „Bullion Depository“ für einen Teil der Goldreserven dort errichtete. Für den Bau des schwer gesicherten Goldlagers wurden u.a. 3.200 Kubikmeter Beton, 750 Tonnen Betonstahl und 670 Tonnen Baustahl verarbeitet. Die aus Stahlplatten, Doppel-T-Stahlträgern und Stahlzylindern bestehende Eingangstür wiegt allein 20 Tonnen. Bis heute steht Fort Knox deshalb als Synonym für absolute Sicherheit.
Ohne Goldverbot kein „Bullion Depository“ in Fort Knox
Mit der „Executive Order 6102“ verfügte Präsident Roosevelt 1933 ein nationales Goldverbot. Die hatte zur Folge, dass alle privaten Goldvorräte verstaatlicht wurden. Goldbesitzer erhielten im Gegenzug den handelsüblichen Preis für ihr Goldvermögen. Für diese enormen verstaatlichten Goldmengen wurde das Lager in Fort Knox errichtet. Fort Knox beherbergt bis heute das größte Lager für US-Goldbestände, nicht jedoch das größte Goldlager in den USA: Dieses befindet sich mit einem Volumen von rund 8.000 Tonnen in der Federal Reserve Bank in New York. Das dortige Gold gehört allerdings zu einem großen Teil ausländischen Geschäfts- und Zentralbanken.