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Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 01.07.2025
Dass sich im flüssigen Erdkern sehr viel Gold befindet, ist allgemein bekannt. „Sehr viel“ heißt in diesem Fall ca. 99 Prozent der gesamten noch unerschlossenen Goldvorkommen des Blauen Planeten. Dieses Gold ist allerdings rund 3.000 km tief in der Erde verborgen – an Förderung ist also nicht zu denken. Ein weiteres, ungelöstes Problem ist die im Erdkern herrschende Temperatur von über 6.000 Grad Celsius. Doch wie sieht es in den Innenwänden von großen Vulkanen aus? Befinden sich dort in erreichbarer Nähe und Temperatur nicht auch Goldvorkommen? Absolut – ein gutes Beispiel ist der riesige Vulkan Taupo in Neuseeland.
Der Supervulkan, der Teil eines Thermalgebiets wurde
Vor rund 300.000 Jahren entstand wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge der Vulkan Taupo in Neuseeland – einer der größten und gefährlichsten Vulkane der Erde. Auch wenn er seit 1.800 Jahren nicht mehr ausgebrochen ist, wird er ununterbrochen auf seismische Aktivität und Veränderung des Wasserstands und der Wasserqualität kontrolliert. Das Wasser kam vor etwa 160.000 Jahren ins Spiel, als der Supervulkan langsam Teil eines Thermalgebiets wurde, welches auch einen großen See – den Lake Taupo – umfasst. Die Magmakammer des Vulkans liegt nur etwa 6 km unterhalb der Wasseroberfläche. Das gesamte Thermalgebiet ist mit kollabierten Kratern, heißen und kalten Seen, Geysiren und Schlammtümpeln übersät.
Gold im Wert von 3 Milliarden US$ jährlich in scheinbar greifbarer Nähe
2015 entdeckten Geologen aus Neuseeland und den USA nicht nur, dass das Wasser des Lake Taupo rund 0,02 Gramm Gold pro Liter enthält, sondern fanden außerdem sechs riesige Goldvorkommen, deren Abbau Gold in einem Wert von 3 Milliarden US$ jährlich zutage fördern könnte. Allerdings nur theoretisch, denn zum einen gibt es keine sichere Methode, Gold aus einer seismisch so fragilen Region abzubauen, zum anderen ist das Waiotapu Thermalgebiet nicht nur das größte Frischwasserreservoir Neuseelands, sondern hat auch hohe religiöse Bedeutung bei der indigenen Bevölkerung: der Name „Waiotapu“ ist Maori und bedeutet übersetzt „heiliges Wasser“.