Die Zahl des Monats: 300
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 01.10.2018
Gold spielt nicht nur eine immer wichtigere Rolle in modernen Alltagstechnologien, es wird auch in immer größeren Mengen von seinen Besitzern entsorgt, wenn ein Gerät seine Nützlichkeit eingebüßt hat. Oder wie es David Goldman bei CNN Money formulierte: "Ihr defektes iPhone ist eine Goldmine – im wahrsten Sinne". Diese Behauptung ist angesichts des tatsächlichen Werts vielleicht etwas übertrieben, Tatsache ist jedoch, dass in einer Tonne alter Smartphones 300-mal mehr Gold zu finden ist als in einer Tonne gefördertem Golderz.
Ein Smartphone enthält durchschnittlich 0,034 Gramm Gold
Immerhin 1,18 € ist jedes kaputte Smartphone schon allein aufgrund seines Goldgehalts wert. Dabei bleibt es jedoch nicht: Smartphones enthalten außerdem noch durchschnittlich 16 Gramm Kupfer, 0,35 Gramm Silber sowie 0,00034 Gramm Platin, die den Wert des unbrauchbaren Smartphones noch einmal um rund 50 Cent steigern. Diese Zahlen gelten allerdings nur für Standard-Smartphones. Es gibt durchaus auch Geräte, die deutlich mehr Gold enthalten. Spitzenreiter unter ihnen dürfte wohl bis heute das 2013 von dem englischen Luxusdesigner Stuart Hughes für einen chinesischen Geschäftsmann produzierte iPhone 5 Black Diamond Handset sein, das zum Zeitpunkt der Auslieferung umgerechnet rund 11,2 Mio. Euro wert war. Verglichen damit wirkt das aktuelle Gold iPhone X Elite mit einer UVP von umgerechnet 3361 Euro geradezu wie ein Schnäppchen.
Recyceltes Gold ist für Apple fester Ertragsbestandteil
Im Geschäftsbericht 2016 wies Apple Einnahmen von rund 40 Mio. US$ aus der Gewinnung von 1102 kg Gold aus unbrauchbaren oder veralteten iPhones, iPads und Macintosh-Computern, die dem Unternehmen zugesendet oder in Filialen abgegeben worden waren. Daneben konnte der Konzern 2,2 Mio. kg Aluminium, 1,5 Mio. kg Kupfer sowie 3,300 kg Silber aus den Geräten recyceln. Es scheint, als seien die Zeiten, in denen man alte Computer und Handys als Elektroschrott bezeichnet hat, endgültig vorbei. Vor dem Hintergrund schwindender natürlicher Ressourcen ist das auch gut so.