Die Zahl des Monats: 20 Millionen
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 01.09.2022
Mehr als 205.000 Tonnen Gold wurden nach Angaben des World Gold Council von Beginn der Menschheit an bis Ende 2021 weltweit gefördert. Laut der amerikanischen Behörde U.S. Geological Survey könnten angesichts der seit Jahren konstant hohen Abbauvolumina die Goldvorräte in den heute bestehenden Goldminen bereits in 12 Jahren erschöpft sein. Allerdings gibt es auf der Erde durchaus Goldvorkommen, die vom Menschen noch nicht angetastet wurden – und das aus gutem Grund.
Im Meerwasser befindet sich doppelt so viel Gold wie im Meeresboden
Wer – analog zu den Vorkommen auf der Erde – Gold im Boden der Weltmeere vermutet, liegt richtig: Dort werden bis zu 10 Millionen Tonnen des Edelmetalls vermutet. Noch mehr – nämlich doppelt so viel soll sich direkt im Meerwasser befinden, fein aufgelöst. Allerdings enthält ein Liter Meerwasser nach Schätzungen der Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten NOAA nur etwa ein Milliardstel Gramm Gold, weshalb eine Bergung dieses enormen Meeresschatzes bislang als wirtschaftlich völlig unrentabel eingestuft wurde. Das könnte sich in absehbarer Zukunft ändern: Mithilfe spezieller Bakterien und einem biotechnischen Verfahren sollen die im Meerwasser befindlichen Gold-Nanopartikel umweltschonend und mit vertretbaren Kosten gefördert werden können.
Gold macht konkurrenzlos effizient Meerwasser trinkbar
Das Edelmetall befindet sich nicht nur im Meerwasser, es könnte außerdem Abhilfe angesichts der immer bedrohlicheren globalen Trinkwasserknappheit schaffen: Mithilfe von mit Goldnanopartikeln ummanteltem Titanoxid ist es einem internationalen Forschungsteam unter Leitung von Wissenschaftlern der Far Eastern Federal University und der ITMO University in Russland gelungen, in Labortests die Gewinnung von Trinkwasser aus Salzwasser gegenüber allen bisherigen Methoden um den Faktor 2,5 zu beschleunigen. Dadurch könnte die Trinkwassergewinnung deutlich kostengünstiger und schneller als bisher werden.