Die Zahl des Monats: 1885
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 01.03.2021
Der Begriff „Goldrausch“ ist wohl untrennbar mit dem US-Staat Kalifornien verbunden, wohin es ab 1848 Hunderttausende von Glückrittern zog. Dieser Goldrausch war jedoch weder der erste – der wurde nämlich 1693 durch große Goldfunde in Brasilien ausgelöst – noch war es der letzte. In Südafrika startete die massenhafte Suche nach Goldvorkommen deutlich später, gegen Ende des 19. Jahrhunderts – unter anderem auch in der nach einem Goldsucher benannten Stadt Barterton, in deren Nähe 1885 mit der Errichtung von Goldminen begonnen wurde.
Die übliche Lebensdauer einer Goldmine: 10 bis 30 Jahre
Ein langer Atem ist im Minengeschäft Voraussetzung: Von den ersten Probebohrungen eines Minenunternehmens bis zum Beginn der Bauarbeiten für eine Goldmine können zehn Jahre und mehr vergehen. Dann dauert es noch einmal bis zu fünf Jahre, bis alle Genehmigungen eingeholt sind und die darauffolgenden Konstruktionsarbeiten durchgeführt werden können. Schließlich muss meistens nicht nur die Mine selbst, sondern auch die komplette Infrastruktur von Unterkünften und Einkaufsmöglichkeiten für die Minenarbeiter bis hin zur Logistikkette errichtet werden. Dann erst beginnt der eigentliche Betrieb der Goldmine, der zwischen zehn und 30 Jahren andauern kann. In Barterton jedoch gibt es eine Goldmine, die 1885 gebaut wurde und noch immer aktiv ist.
Sheba Mine: nach über 100 Jahren immer noch in Betrieb
Als erste der insgesamt sechs Goldminen, die Ende des 19. Jahrhunderts bei Barberton errichtet wurden, verdient die Sheba Mine den Titel „älteste aktive Goldmine der Welt“. Diesen Umstand hat sie, wie auch ihre Schwester-Minen, einer für Barterton damals eher unglücklichen Entwicklung zu verdanken. Gerade als die Goldgräberstadt florierte – es gab sogar eine Börse – startete 1898 in Witwatersand aufgrund der dort entdeckten enormen Goldvorkommen ein Goldrausch, der alles zuvor in Südafrika dagewesene übertraf, woraufhin die meisten Goldsucher Barterton verließen. Die dortigen Minen wurden nun viel weniger intensiv genutzt als zuvor, aber dafür umso länger, und bis heute sind es schon 135 Jahre, wenn man die Konstruktionszeit mitzählt.