Die Zahl des Monats: 1,3 Mio. €
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 01.09.2020
Bei Covid-19 denkt man an erster Stelle an die Bedrohung von Gesundheit und Leben durch die Pandemie, und an zweiter Stelle wahrscheinlich an die schweren Auswirkungen auf die meisten Volkswirtschaften rund um die Welt. Danach kommt auch schon eine Erscheinung, mit der wir täglich konfrontiert werden: die Maskenpflicht, ein emotional aufgeladenes Thema, an dem sich die Geister scheiden und das seit der Einführung immer wieder für heftige Diskussionen sorgt. Während die einen das Tragen von Schutzmasken strikt ablehnen, haben wiederum andere daraus nicht nur eine Tugend gemacht, sondern ein Statussymbol.
Wie aus 4.000 € innerhalb nur eines Monats 1,3 Millionen wurden
Am 4. Juli 2020 erschien in der singapurischen Tageszeitung Straits Times eine Meldung, die sich wie ein Lauffeuer in Boulevardzeitungen rund um den Globus verbreitete. Ein indischer Geschäftsmann, der nach eigenen Angaben täglich Goldschmuck von über einem Kilo Gewicht trägt, hatte sein Edelmetall-lastiges Outfit um ein weiteres Accessoire ergänzt: eine goldene Schutzmaske im Wert von rund 3.300 €. Damit war er glücklicher Träger der wohl teuersten Atemschutzmaske der Welt. Allerdings nur für wenig mehr als einen Monat, denn bereits am 10. August machte eine weitere Meldung die Runde, nach der ein israelischer Luxusjuwelier im Auftrag eines chinesischen Geschäftsmannes derzeit an einem Mund-Nasenschutz aus 18-karätigem Weißgold arbeitet, die mit 3.600 Juwelen besetzt sein soll. Wert: rund 1,3 Mio. €. Die Maske wird allerdings nicht nur extrem wertvoll, sondern auch schwer: Sie soll etwa einhundertmal so viel wiegen wie eine handelsübliche Schutzmaske.
Atemschutzmasken als persönliches Ausdrucksmittel
Wer etwas weniger in seine Schutzmaske investieren möchte, muss deshalb noch lange nicht das eigene Modebewusstsein über Bord werfen: Luxuslabels wie Louis Vuitton, Fendi, Gucci und Chanel bieten Corona-Masken ab 200 € an, wahre Schnäppchen im Vergleich zu den oben genannten Beispielen. Ebenso können Sportfans Masken „ihrer“ Vereine tragen, und auch sonst lassen sich Interessen bezüglich Musik, Filmen und Freizeitgestaltung via Schutzmaske signalisieren – und zwar meist für kleines Geld.