Die Woche der Zölle

Marktkommentar Michael Blumenroth – 10.07.2025

Wöchentlicher Marktbericht

Wenige Wochen im Jahr dürften mit einer so geringen Zahl an Konjunkturdaten gefüllt sein wie die laufende Woche – es gibt nahezu keinerlei Daten von hoher Relevanz für die Finanzmärkte. Umso spannender ist die Woche, was die US-Handels- und Zollpolitik anbelangt. Nachdem US-Präsident Donald Trump am vergangenen Freitag seine „One Big Beautiful Bill“ genannte Steuerreform unterzeichnen konnte, wandte sich die Aufmerksamkeit der Finanzmärkte geschwind dem gestrigen Mittwoch zu – bis zum 9. Juli hatte Donald Trump eine „Zollpause“ ausgerufen mit der Absicht, bis dahin Handelsvereinbarungen mit den Handelspartnern zu treffen. Zwar gelang dies bis dato nur mit Großbritannien, mit Vietnam und teilweise mit China. Dennoch wurde bis jetzt beispielweise die Europäische Union – im Gegensatz zu rund 20 anderen Ländern – noch nicht über erhöhte Zölle informiert, die ab dem 1. August in Kraft treten sollen, sofern bis dahin kein „Deal“ abgeschlossen wurde. Dies wurde an den Finanzmärkten mit Erleichterung aufgenommen, obgleich hier de facto noch keine konkreten Vereinbarungen zwischen der EU und den USA geschlossen wurden.

Märkte üben sich in Gelassenheit 

Auch die verkündete Implementierung von Einfuhrzöllen in Höhe von 50 Prozent auf Importe von Kupfer in die USA sorgte zwar für einen Rekordanstieg der Kupferpreise an der US-Börse Comex (ein Tagesgewinn von 17 Prozent, womit Kupfer in New York mit einem Aufschlag von 25 Prozent zu in London verfügbarem Kupfer gehandelt wurde), dämpfte aber die Risikofreude an den Märkten nicht. Annahme der meisten Marktakteure scheint zu sein, dass bis zum 1. August ausreichende Vereinbarungen mit den meisten Staaten getroffen werden, so dass die Zölle in der geplanten Höhe nicht in Kraft treten werden – mal schauen, ob das wirklich der Fall sein wird. 

Leitindizes erreichen Höchststände

Ausdruck dieses zunehmenden Optimismus ist die Tatsache, dass sowohl der DAX als auch in den USA der S&P500 und der Nasdaq Composite auf neue Allzeithöchststände kletterten. Nicht zu vergessen ist auch, dass die US-Arbeitsmarktdaten Ende vergangener Woche etwas besser ausfielen als im Marktkonsens erwartet. Dies wiederum war Gegenwind für den „sicheren Hafen“ Gold, weshalb die Goldpreise im Wochenverlauf etwas unter Druck gerieten. 

Die Goldpreise gaben deshalb in den vergangenen Tagen leicht nach: 

Am Donnerstagmorgen vergangener Woche notierte der Goldpreis bei 3.360 US$ je Unze. Er geriet am Montag, Dienstag und Mittwoch dieser Woche jeweils kurzzeitig unter Druck und gab im Tief am Mittwoch bis auf 3.283 US$ pro Unze nach, erholte sich aber jeweils bis zum Tagesende wieder über die Marke von 3.300. In den heutigen Handelstag startet Gold bei rund 3.325 US$ je Unze.

Der Xetra-Gold-Preis gab in ähnlicher Größenordnung nach. Während der üblichen Handelszeiten sank er von 91,60 € pro Gramm am vergangenen Donnerstagmorgen bis auf 90,15 gestern Vormittag. Auch hier ging es dann wieder aufwärts, und zwar bis auf 90,95 am Nachmittag. Sollte der Preis von 8 Uhr auch zum Handelsstart noch gültig sein, dürfte Xetra-Gold heute Morgen bei etwa 91,10 € pro Gramm in den Handel starten.

Aktuell sollte die US-Zollpolitik im Fokus bleiben. Donald Trump hatte hier mögliche weitere Zollbriefe für heute angekündigt. Sehr wichtig dürften am kommenden Dienstag die US-Verbraucherpreisdaten sein, was die Mutmaßungen über die zukünftige Geldpolitik der Fed anbelangt.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein sonniges Wochenende und gegebenenfalls einen guten Start in die Ferien. 

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