Die US-Notenbank bremst die Goldpreise etwas aus

Marktkommentar Michael Blumenroth – 03.03.2017

Wöchentlicher Marktbericht

So, kaum habe ich mich in den Urlaub verabschiedet, schon bin ich wieder da. Zumindest gefühlt. Auch wenn die Aktienmärkte in der Zwischenzeit von Rekord zu Rekord eilten, so ist der signifikanteste Unterscheid zu der Handelswelt vor meinem Urlaub das komplette Umdenken der Märkte, was die Zinserhöhungspolitik der US-Notenbank betrifft.

Vor zwei Wochen lag die prognostizierte bzw. an den Terminmärkten gehandelte Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung der Fed bereits am 15. Februar bei Bloomberg bei 30 Prozent und an der CME bei 18 Prozent. Nun stehen hier 90 bzw. 75 Prozent zu Buche. Dies alles ist einer breit gefächerten Medien- und Interviewoffensive verschiedener Fed-Mitglieder zu verdanken. Gerade gestern hatte ein Mitglied des Offenmarktausschusses der Fed, Lael Brainard, die gemeinhin als vorschnellen Zinserhöhungen eher abgeneigt gegenüber stehend gilt, deutlich gemacht, dass sie eine baldige Anhebung der US-Leitzinsen erwartet. Heute Abend wird die Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, selbst die Möglichkeit haben, ihre Sicht der Dinge bei einer Rede klar zu stellen.

Lehrbuchartig haben die Aussicht auf steigende Zinsen und der deswegen etwas stärkere US-Dollar die Aufwärtsbewegung nahezu aller Rohstoffe ausgebremst. Wurde Gold vor meinem Urlaub am 15. Februar noch um die 1.226 US$/Unze herum gehandelt, so hatte es nach Tagen der Seitwärtsbewegung in der vergangenen Woche deutlich zugelegt bis auf ein neues Hoch für 2017 bei 1.263 US$/Unze. Bis gestern Nacht handelte es weiter recht fest um die 1.250 US$/Unze, bevor es nach dem Interview recht deutlich zurücksetzte auf aktuelle 1.229 US$/Unze. Hier ist also eindeutig mit der US-Notenbank der Schuldige für den gestrigen Kurssturz schnell ausgemacht.

Investoren in der Eurozone machten in den vergangenen zwei Wochen eine ähnliche Bewegung mit. Von 37,40 €/Gramm am 15. Februar kletterte der Xetra-Gold-Preis bis auf 38,25 €/Gramm am 24.02. Handelte es dann gestern Morgen noch um die 38 €/Gramm herum, so setzte es nach den Worten Brainards auf aktuelle 37,50 €/Gramm zurück.

Heute Nachmittag und am Abend werden einige Vertreter der US-Notenbank vor die Mikrophone treten. Sollten diese sich ähnlich wie Frau Brainard äußern, dann wird kaum noch ein Weg an einer Zinserhöhung der Fed am 15. März vorbeiführen. Es sei denn, es gäbe am kommenden Freitag sehr schlechte US-Arbeitsmarktdaten.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein sonniges Vorfrühlingswochenende. 

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