Der steinige Weg zur Goldförderung
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 04.04.2018
Die romantische Vorstellung von einsamen Goldschürfern mit ihren Waschschüsseln ist seit vielen Jahrzehnten dem realistischeren Bild von Industriekonzernen gewichen, die das Edelmetall kosteneffizient und hochtechnisiert in Goldminen fördern. Nichtsdestotrotz steckt sehr viel mehr Arbeit und Zeit in der Erschließung von Goldvorkommen, als viele Menschen sich vorstellen können.
Die Voraussetzung: ein langer Atem
Die Entdeckung neuer Goldvorkommen ist extrem kosten- und zeitaufwändig, was an der geringen Wahrscheinlichkeit liegt, bei Probebohrungen wirklich auf nennenswerte Goldadern zu stoßen: Weniger als 0,1 Prozent aller entdeckten Goldvorkommen erweisen sich als profitabel. Von den ersten Probebohrungen eines Minenunternehmens bis zur Entscheidung, an einem ausgewählten Fundort eine Goldmine zu errichten, vergehen nicht selten volle zehn Jahre.
Oft 15 Jahre bis zum Start der Goldförderung
Nach der Entscheidung für den Goldabbau werden weitere ein bis fünf Jahre zur Planung und Konstruktion einer Goldmine benötigt. Allein die Einholung aller Lizenzen und Genehmigungen kann mehrere Jahre dauern. Meistens sind die folgenden Konstruktionsarbeiten keineswegs auf die eigentliche Goldmine beschränkt; häufig muss die komplette dazugehörige Infrastruktur geschaffen werden, beispielsweise für die Logistik oder Minenarbeiter-Unterkünfte. Dann endlich kann der eigentliche Betrieb der Goldmine beginnen, der zwischen zehn und 30 Jahren andauern kann. Dies hängt von der Profitabilität einer Mine im Zeitverlauf ab, die wiederum stark vom jeweiligen Goldpreis beeinflusst wird.
Das Ende ist noch lange nicht das Ende
Wenn eine Goldmine erschöpft ist oder sich als nicht mehr profitabel erweist, kann sie nicht einfach geschlossen werden. Die Stilllegung ist vielmehr ein bis zu fünf Jahre andauernder, komplexer Prozess, bei dem nicht nur alle Gerätschaften und Bauten entfernt werden, sondern das Abbaugebiet so gut wie möglich in seinen Naturzustand zurückversetzt werden muss. Dieser wichtige Beitrag zur Umweltverträglichkeit wird durch den Responsible Jewellery Council überprüft und entsprechend zertifiziert, sodass Goldhersteller wie z.B. Umicore Gold mit dem offiziellen Gütesiegel des Council anbieten können.