Der Goldpreis profitiert etwas von der Suche nach sicheren Häfen und sinkenden Renditen
Marktkommentar Michael Blumenroth – 12.12.2018
Wöchentlicher Marktbericht
Terminbedingt muss ich auch diese Woche schon am Mittwoch zur Feder greifen. Nächste Woche gibt es dann zum gewohnten Freitag quasi die Weihnachtsedition. In den vergangenen Tagen standen die Märkte weiterhin Gewehr bei Fuß, um ja keine Entwicklung im Handelskonflikt zwischen den USA und China oder beim Thema Brexit zu verpassen.
Märkte blicken nach USA und Großbritannien
Dabei sah es zunächst nach einer weiteren Eskalation im Handelskonflikt aus, als die Finanzchefin der chinesischen Firma Huawei in Vancouver verhaftet wurde. Am Dienstag dieser Woche äußerte sich US-Präsident Trump aber dann in mehreren Tweets eher überraschend mild gegenüber China. Auch kursierten Meldungen, dass China beim Thema Autozölle den USA entgegenkämen, indem sie diese von aktuellen 40 Prozent auf 15 Prozent senken würden. Betrachten die Märkte diese Thematik (ähnlich wie auch das Thema der Verschuldung Italiens) somit nun etwas entspannter, so könnte der Dauerbrenner Brexit für zunehmende Nervosität an den Märkten sorgen. Dies zeigt sich unter anderem bereits an der Schwäche des Pfund Sterling.
Goldpreis stützt sich auf niedrige US-Marktzinsen
Die vermeintliche Entspannung im Handelskonflikt sorgte dafür, dass der Sturz der Renditen/Marktzinsen der US-Staatsanleihen zunächst gestoppt sein könnte. Hier kam es am Montag zu mehrwöchigen Tiefs. Niedrige Marktzinsen sind ja meist positiv für den Goldpreis. So ist es denn auch kein Zufall, dass dieser am Montag sein bisheriges Wochenhoch erzielte. In US-Dollar betrachtet handelte das Gold am Mittwochmorgen vergangener Woche bei 1.236 $/Unze. Bis Montagnacht kletterte der Goldpreis aufwärts auf 1.251 $/Unze, verlor dann aber im Tagesverlauf und seit Dienstagnachmittag etwas an Wert. Das edelste aller Metalle wird aktuell (Mittwochvormittag) bei 1.243 $/Unze umgesetzt.
Gold in Euro in enger Handelsspanne
Der Euro handelt gegen den US-Dollar weiter in einer recht engen Handelsspanne. So legte der Xetra-Goldpreis von 35,05 €/Gramm am vergangenen Mittwochmorgen bis auf 35,35 €/Gramm am Dienstagnachmittag bzw. 35,25 €/Gramm heute Morgen (Mittwoch) zu.
Marktbeobachter halten Brexit und Fed weiter im Auge
Mit dem beim Schreiben dieser Zeilen verkündeten Misstrauensvotum gegen Theresa May steht das Thema Brexit nun ganz offen im Schaufenster. Mit Spannung erwarten die Marktteilnehmer auch die Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch, dem 19.12. Deren Ausgang dürfte unmittelbar auf die US-Marktzinsen und den Kurs des US-Dollar einwirken, und somit auch den Goldpreis bewegen. Mehr dazu am Freitag nächster Woche.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich schon jetzt ein erholsames drittes Advents-Wochenende.