Der Goldpreis gibt seine Wochengewinne zu einem großen Teil wieder ab
Marktkommentar Michael Blumenroth – 12.04.2019
Wöchentlicher Marktbericht
Eine an den meisten Märkten erneut recht ruhige Woche. Insbesondere an den Devisenmärkten lungern Währungspaare wie Euro/US-Dollar oder der Euro gegen den Schweizer Franken in der Nähe ihrer Allzeittiefs in der Ein-Monats-Volatilität herum. Was grob gesagt bedeutet, dass die Marktbewegungen wirklich wieder sehr überschaubar waren.
Die bisherigen Wochen-Highlights waren auch nicht in der Lage, für nachhaltige Kursbewegungen zu sorgen. Der Brexit-Termin wurde erneut verschoben. Die Sitzung der EZB wurde an den Märkten nur beiläufig zur Kenntnis genommen, indem der Euro kurzfristig nachgab, als Mario Draghi sich eher etwas skeptisch hinsichtlich der Konjunkturaussichten für die Eurozone äußerte. Auch das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank barg keine Überraschungen.
Im Allgemeinen also vorösterliche Ruhe, wobei eventuell gerade die Tatsache, dass einige Marktteilnehmer über die Ostertage in Urlaub sein könnten, für stärkere Marktbewegungen sorgen könnte.
Goldpreis in US-Dollar kann im Verlauf der Woche erzielte Gewinne nicht halten
In US-Dollar betrachtet handelte das Gold am Donnerstagvormittag vergangener Woche bei 1.291 $/Unze. Es setzte schon am Donnerstagnachmittag auf 1.281 $/Unze zurück, was denn auch bereits das Wochentief markierte. Zu Beginn der Woche war die Stimmung für den Goldpreis generell positiv. Hier könnten Meldungen eine Rolle gespielt haben, dass Zentralbanken weiter als Netto-Käufer von Gold auftreten, dass möglicherweise die recht massiven Verkäufe von Gold-ETFs in den USA in der Vorwoche nun erst einmal beendet sein könnten, und dass viele Analysten (auch die Rohstoffanalysten unserer Bank) die Kursziele für Gold in 2019 leicht angehoben haben. Am Montag stieg der Goldpreis über die Marke von 1.300 $/Unze, und am Mittwochabend dann auf das Wochenhoch bei 1.310,50 $/Unze. Die Höhenluft vertrug das Gold dann aber irgendwie nicht so gut. Am gestrigen Donnerstag gerieten die Edelmetalle generell und auch viele Basismetalle unter Druck und gaben einen großen Teil ihrer Wochengewinne wieder ab. Gold setzte bis auf 1.290 $/Unze zurück und handelt aktuell bei 1.293,50 $/Unze.
Der Euro handelte gegen den US-Dollar seit vergangenem Donnerstag in einer sehr überschaubaren Handelsspanne zwischen 1,1206 €/$ und 1,1294 €/$ – mit einem kleinen Rücksetzer nach der EZB-Sitzung.
Xetra-Gold mit leichtem Wochenverlust
So war denn auch der Einfluss des Euro/US-Dollar-Kurses auf den Preis von Xetra-Gold überschaubar. Von 37,00 €/Gramm am vergangenen Donnerstagmorgen rutschte dieser bereits am vergangenen Donnerstagnachmittag auf das Wochentief bei 36,75 €/Gramm. Ähnlich wie der Goldpreis in US-Dollar stieg Xetra-Gold dann bis zum Mittwochabend an, und zwar bis auf das Wochenhoch um 37,35 €/Gramm. Im Tagesverlauf gestern setzte der Preis mit fallenden Gold- und steigenden Euro/US-Dollar-Kursen dann wieder zurück. Aktuell notiert es bei circa 36,90 €/Gramm.
Die Märkte warten weiter auf Entwicklungen in den diversen Handelskonflikten der USA, die Aktienmärkte auf den Start der Quartalsberichterstattung in den USA.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes, erholsames Wochenende. Und denjenigen, die sich in die Osterferien verabschieden, eine gute Zeit.