Das verwaltete Vermögen in Gold-ETFs gegen Jahresende wieder leicht im Plus
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 14.12.2018
Physisch hinterlegte Gold-ETFs hatten es 2018 nicht leicht; von den ersten neun Monaten des Jahres konnten nur drei Zuflüsse verzeichnen: Januar, April und Mai. In den USA, dem größten Markt für Gold-ETFs, gab es sogar nur zwei Monate, in denen Zuflüsse die Abflüsse überkompensierten. Der starke US-Dollar und die Hausse auf dem amerikanischen Aktienmarkt bewirkten eine regelrechte Flucht aus Gold, die sich in Überverkäufen äußerte. Dies erklärt sich auch durch die generell höhere Risikobereitschaft von Investoren in den USA im Vergleich zu vielen europäischen Anlegern. Seit Oktober hat sich diese Entwicklung grundlegend geändert.
US-Investoren entdecken Gold wieder für sich
Nach Angaben des World Gold Council drehte sich im Oktober 2018 die Nachfrage von US-Investoren nach Gold nicht nur ins Plus – die Zuflüsse in physisch hinterlegte Gold-ETFs überstiegen sogar jene aller anderen Regionen: Für gut 75 Prozent der Summe aller weltweiten Zu-und Abflüsse im Oktober waren Anleger in den USA verantwortlich. Der Grund hierfür liegt in der Eintrübung der Aktienmärkte weltweit, speziell jedoch in den USA. Entsprechend positiv gestaltete sich auch der November für physisch hinterlegte Gold-ETFs – so positiv, dass einen Monat vor Jahresende ein hauchdünnes Jahresplus von 1,1 Prozent in US-Dollar an weltweit verwaltetem Vermögen in Gold-ETFs besteht, womit nach den teils massiven Abflüssen im Jahresverlauf nicht jeder gerechnet hatte.
Zu- und Abflüsse in Gold-ETFs gelten als Indikatoren
Physisch hinterlegte Gold-ETFs sind nicht nur – analog zu physischem Gold – fester Bestandteil von Anlagestrategien und des Portfoliomanagements, sondern spiegeln sowohl kurzfristige als auch langfristige Erwartungen speziell von institutionellen Investoren hinsichtlich der zukünftigen Marktentwicklung wider, und dies nicht ausschließlich bezogen auf den Goldpreis. Hier bestätigt sich wieder die Sonderrolle von Gold als sicherer Hafen in Zeiten geopolitischer Unwägbarkeiten.