Blick richtet sich wieder aufwärts
Marktkommentar Michael Blumenroth – 05.06.2025
Wöchentlicher Marktbericht
In den vergangenen Tagen erfuhren die Goldpreise erneut Unterstützung durch Entwicklungen hinsichtlich der US-Handelspolitik sowie auch von Seiten einiger Konjunkturdaten, welche auch Auswirkungen auf die Renditen und den US-Dollar-Kurs hatten.
Schauen wir zunächst mal auf die Entwicklung der US-Zollpolitik. Immer wieder an einem Freitag muss man anscheinend besonders aufmerksam sein: Hatte eine Woche zuvor US-Präsident Trump via seines Social-Media-Kanals die Märkte an einem Freitagnachmittag noch durch die Androhung von Importzöllen in Höhe von 50 Prozent auf Güter aus der EU ab Anfang Juni aufgeschreckt (und diese Androhung dann am Montag darauf wieder zurückgezogen), beklagte er sich diesmal über zähe Fortschritte in den Handelsgesprächen mit China. Er warf den Verantwortlichen im Reich der Mitte vor, sich nicht an die Vereinbarungen des Treffens von Genf zu halten, in dem beide Länder sich auf eine – zumindest vorübergehende – Deeskalation des Handelskonflikts hinbewegt hatten.
US-Dollar unter Druck, sichere Häfen nachgefragt
Am Freitagabend verkündete Donald Trump dann noch zusätzlich, dass ab dem gestrigen Mittwoch die US-Importzölle auf Aluminium und Stahl von 25 auf 50 Prozent verdoppelt würden, was nun auch tatsächlich in Kraft getreten ist. Da diese Ankündigung nach Handelsschluss in New York erfolgte, hatten die Märkte erst am Montag Zeit zu reagieren. Dies taten sie in ähnlicher Weise wie im April, der US-Dollar geriet unter Druck und die „sicheren Häfen“ Gold, Franken und Yen waren gefragt. Gestern enttäuschten zudem einige US-Konjunkturdaten, die auf eine Schwäche der US-Dienstleistungsindustrie und Bremsspuren am Arbeitsmarkt hindeuteten, was erneut den sich zu diesem Zeitpunkt gerade etwas erholenden US-Dollar ausbremste.
Goldpreis legt im Wochenvergleich zu
Am Dienstagabend vergangener Woche notierte der Goldpreis bei 3.290 US$ pro Unze. Nachdem er in der Nacht auf Donnerstag noch einmal bis auf 3.245 zurücksetzte, beendete er die Woche bei exakt diesen 3.290. Nach den Entwicklungen im Zollkonflikt (s.o.) stiegen die Notierungen am Montag und Dienstagnacht um rund 100 US$ pro Unze an, und zwar bis auf ein bisheriges Wochenhoch bei 3.392 US$ pro Unze. Zwar ging es am Dienstag noch einmal retour bis auf die Schnapszahl von 3.333, die schwachen US-Daten gestern schoben Gold jedoch wieder bis auf 3.385 an. In den heutigen Handelstag starten die Preise bei rund 3.365 US$ je Unze.
Auch der Xetra-Gold-Preis legt im Vergleich zur Vorwoche zu. Während der üblichen Handelszeiten fiel er zunächst von 93,50 € pro Gramm am vergangenen Dienstagabend bis auf 92,85 am Freitagnachmittag. Bei 94,40 startete Xetra-Gold in die neue Woche, und kletterte bis auf 95,20 am Nachmittag. Sollte der Preis von 8 Uhr auch zum Handelsstart noch gültig sein, dürfte Xetra-Gold bei 94,85 € pro Gramm in den Handel starten.
Am morgigen Freitag dürften die US-Arbeitsmarktdaten im Fokus stehen, gefolgt von den US-Verbraucherpreisdaten, die in der kommenden Woche zur Veröffentlichung anstehen.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes und erbauliches Pfingstwochenende.